TANKARD - Thirst
Mehr über Tankard
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 19.12.2008
- Octane Warriors
- Deposit Pirates
- Stay Thirsty!
- Hyperthermia
- Echoes Of Fear
- When Daddy Comes To Play
- Zodiac Man
- G.A.L.O.W.
- Myevilfart
- Sexy Feet Under
So witzig das Drumherum sein mag: So derbe haben TANKARD noch nie gethrasht!
"Thirst" - sinnbildlich für die Klamauk-Qualitäten der hessischen Apfelwein-Vernichter von TANKARD? Nicht ganz: Auf ihrer neuen Scheibe gehen Gerre und Co. nämlich so kompromisslos und forsch zur Sache wie mindestens schon seit den Achtzigern nicht mehr und öffnen sich hierbei sogar noch einmal gänzlich neuen Einflüssen. Mit einem Mal schimmern Ideen aus dem frühen Thrash aus den Staaten durch, angefangen bei einigen Speed-Metal-Riffs im METALLICA-Style in den ersten Nummern, über manchsn riskante Break der Marke FLOTSAM & JETSAM bis hin zur unglaublichen Durchschlagskraft, wie sie einst ein gewisser Gary Holt in seinen Kompositionen pflegte. Was ist hier nur geschehen?
Unabhängig von der feinen Überraschung, die uns das Teutonen-Urgestein hier beschert hat, überweigt natürlich die Begeisterung über zehn starke neue Stücke, die eine Band im zweiten Frühling und dabei in einem absoluten Geschwindigkeitsrausch zeigt. Schon in den ersten beiden Stücken legen TANKARD los wie entfesselte Kanoniere und ballern mit Riffs und Rhythmen um sich, die zudem auch im Bereich der Lead-Gitarren noch einmal Akzente setzen. Was in Stücken wie 'Deposit Pirates' und 'Octane Warriors' auf den sechs Saiten geschieht, wurde auf keinem vorherigen TANKARD-Album so tight und handwerklich souverän dargeboten - und das in immerhin 25 Jahren. Tightness ist auch die Stärke der folgenden Stücke, in denen sich die Band trotz einiger witziger Songtexte nicht vom ernsthaften Pfad dieser Scheibe abbringen lassen. 'Echoes Of Fear', ansatzweise an den TANK-Klassiker 'Echoes From A Distant Battle' erinnernd, besticht mit fetten Midtempo-Parts, in 'When Daddy Comes To Play' und 'Hyperthermia' regiert die Doublebass, und wenn es dann doch mal wieder traditionell-lustig zugehen soll wie etwa in 'Stay Thirsty!' und 'Sexy Feet Under', zieht man keinesfalls die Handbremse und gibt sich beinahe noch konsequenter als in den ganz flotten Stücken.
Temporausch, Brachialität, Abwechslungsreichtum, Old-School-Sound und zuletzt vor allem ein souveräner Fronter, der seine energischen Shouts dem hohen Energie-Level seiner Band bedingunslos anpasst - mit TANKARD ist anno 2008 mehr denn je zu rechnen! Mit "Thirst" hat die Band sich nicht nur noch einmal steigern können, sondern den Katalog mit dem ersten unantastbaren Juwel geschmückt. Da wiederholt man sich auch gerne noch mal: Diese Platte ist DER TANKARD-Klassiker!
Anspieltipps: Alle zehn Stücke
- Redakteur:
- Björn Backes