TANTAL - Ruin
Mehr über Tantal
- Genre:
- Progressive Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.09.2018
- Constant Failure
- Denial
- Torn Inside
- Drained
- Torpid
- A Hopeful Lie
- Low
- Ruin
- Tears Of Yesterday
- The Awakening
Female Fronted mal anders - und trotzdem nicht gänzlich überzeugend!
Sofia Raykova ist keine elfengleiche Erscheinung, die mit süßlichem Stimmchen die Gothic-Gemeinde für sich gewinnen möchte. Und darüber hinaus biedert sich die TANTAL-Frontdame auch nicht in Female-Fronted-Kreisen an und versucht mit ihrer Band schon mal überhaupt nicht, auf Teufel komm raus symphonische Epen zu konstruieren - zwei Fakten, die den aktuellen Output der russischen Newcomer äußerst sympathisch machen.
Und trotzdem hält sich die Begeisterung für "Ruin" phasenweise in Grenzen, weil das Gemisch aus EVANESCENCE-Düsterromantik und LACUNA COIL'scher Melancholie partiell sehr zäh fließt und die Band auch nicht viel unternimmt, um die zehn Songs etwas variabler zu gestalten. Zwar gibt es einen ordentlichen Strauß epischer, zumeist finsterer Melodien, die auch paasend in Szene gesetzt werden, doch ab einem gewissen Punkt wünscht man sich einfach etwas mehr Dynamik in den einzelnen Stücken, und in dieser Sache können die Osteuropäer dann nicht mehr entsprechend nachlegen. Zumeist geht TANTAL dabei auch eine Spur zu schematisch vor, greift zu einer eingeschränkten Palette aus wenig spektakulären Midtempo-Riffs und hofft, dass die angesprochene Sängerin den Rest erledigt. Zum Glück für die übrigen vier Musiker geschieht dies dann auch noch in zwei Dritteln der gebotenen Songware, wenngleich man die Einschränkung einwerfen muss, dass sich der Stoff von "Ruin" eben wegen der zunehmenden Einspurigkeit auf Dauer verbraucht. Da ist auch Miss Raykova irgendwann machtlos!
Der fehlende Female-Fronted-Stempel nützt den Russen daher herzlich wenig, denn die Baustellen verschieben sich lediglich. In diesem Fall ist es das unauffällige Songwriting, das größere Begeisterung verhindert und die Band trotz vieler guter Ansätze gerade mal so über die Durchschnittlichkeit hebt. Wobei: Potenzial für größere Aufgaben besteht sicherlich; die Musiker sollten es beim Songwriting allerdings dann auch abrufen!
Anspieltipps: Denial, Tears Of Yesterday
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes