TARJA - The Shadow Self
Mehr über Tarja
- Genre:
- Female Fronted Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Earmusic (Edel)
- Release:
- 05.08.2016
- Innocence
- Demons In You (with Alissa White-Gluz)
- No Bitter End
- Love To Hate
- Supremacy
- The Living End
- Diva
- Eagle Eye (with Toni Turunen – album version)
- Undertaker
- Calling From The Wild
- Too Many (mit Hidden Track)
- Bonus-DVD: Interview
- Official Videoclip: No Bitter End
- Official Videoclip: Innocence
TARJA muss sich mit ihrem neuen Album wahrlich nicht im Schatten verstecken
Nachdem vor knapp zwei Monaten die Fans mit "The Brightest Void" angefixt wurden, erscheint jetzt das "eigentliche" Album: "The Shadow Self". Es ist nicht zu übersehen, dass beide Alben zusammengehören – das wird schon anhand der Cover deutlich, die sich doch recht ähnlich sind.
Um es gleich vorweg zu sagen: Das neue Album hat mich direkt begeistert, es zeigt TARJA und ihre Musiker wieder in glänzender Form und auch die einzelnen Stücke sind durchweg großartig. Alle TARJA Fans werden begeistert sein und auch die nicht so Fanfraktion sollte wirklich mal reinhören, es lohnt sich!
Den Einstieg macht 'Innocence', bei dem klassische mit heavy Elementen gemixt werden. Richtig hart zur Sache geht es anschließend mit 'Demons In You', bei dem Alissa White-Gluz von ARCH ENEMY beweist, dass sie nicht nur die tiefen Grunzlaute beherrscht, sondern auch hervorragend im Chorgesang mit TARJA harmoniert. Coole Gitarrenriffs gibt es noch obendrein. 'No Bitter End' - wie auch das später folgende 'Eagle Eyes' - kennen wir schon von der ersten CD und ist für mich nach wie vor DER Ohrwurm schlechthin.
'The Living End' könnte der Soundtrack zu einem Highlander-Film sein, ich meine sogar, im Hintergrund einen Dudelsack zu hören. Und bei 'Diva' erscheint vor meinem Auge ein Puppenspieler, der die Fäden zieht und die Dame nach seiner Pfeife tanzen lässt. 'Undertaker' und 'Calling From The Wild' zielen wieder auf die härtere Schiene, bieten einmal mehr tolle Gitarrenriffs und lassen Füße und Kopf wippen. Das dürfte live ein richtiger Headbanger werden. Aber auch ein tolles Album hat irgendwann ein Ende und das heißt in diesem Fall 'Too Many'. Dieser etwas längere Track mixt wieder orchestrale mit heavy Teilen, getragen von TARJA's Stimme, die klar und doch auch irgendwie dezent rüberkommt. Zum Ende hin hören die Instrumente nach und nach auf und es bleibt nur noch ihre Stimme übrig. Nun ja, dann wäre da noch eine winzige Kleinigkeit. Nach einer ganzen Weile kommt da tatsächlich noch etwas: Ein kleiner versteckter Track, der recht schräg aber ausgesprochen witzig daherkommt. Sinnigerweise trägt er wohl den Titel 'This Is A Hit-Song'. Ich denke mal, da hatten einige Musiker einfach eine Menge Spaß. Einfach anhören und mit einem Grinsen im Gesicht ebenfalls Spaß haben.
In der Digi-Book Version ist auch eine Bonus-DVD enthalten. Darauf sind die offiziellen Videoclips zu 'No Bitter End' und 'Innocence' und ein gut halbstündiges (englisches) Interview mit TARJA, in dem sie viele Einblicke über die Entstehung der Songs gibt. Es ist sehr, sehr interessant zu hören, was die Beweggründe für die einzelnen Lieder waren und zeigt einmal mehr eine unheimlich sympathische Frau, die für ihre Musik lebt. Wie schon auf "The Brightest Void" spielt TARJA auch auf "The Shadow Self" einmal mehr die ganze Bandbreite ihres Könnens und ihrer Ideen aus. Dieses Album ist noch besser geworden und ich beneide alle die ein wenig, die vielleicht schon in Wacken in den Genuss einiger neuen Songs kommen.
Und trotzdem gibt es einen Kritikpunkt, der allerdings nicht die Musik betrifft, sondern das am Anfang erwähnte Booklet. Es ist, nun ja, wie soll ich es ausdrücken, noch etwas spezieller, als das von "The Brightest Void". Okay, die Fotos sind auch wieder sehr ungewöhnlich, aber passend. Aber weißglänzende Schrift auf weißem Grund - sorry, das geht gar nicht. Also lasset uns dezent darüber schweigen und uns einfach an der Musik erfreuen. Und da gibt es definitiv nichts zu meckern.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer