TATE, GEOFF - Kings & Thieves
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2012
Mehr über Tate, Geoff
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Inside Out (EMI)
- Release:
- 26.10.2012
- She Slipped Away
- Take A Bullet
- In The Dirt
- Say U Luv It
- The Way I Roll
- Tomorrow
- Evil
- Dark Money
- These Glory Days
- Change
- Waiting
Kann er es noch? Leider nein...
Als alter QUEENSRYCHE-Fan hat mich das ganze Hin und Her der letzten Zeit ziemlich angenervt. Ich weiß nicht, ob man dieser Metalinstitution wirklich so ein Ende bereiten muss, und ich schlage mich dabei auf keine Seite. Die letzten Alben waren alle höchstens halbgar und ein Schatten der Meilensteine der Achziger und frühen Neunziger. Schon deswegen verbietet sich eigentlich jegliche Schuldzuweisung oder gar die Anmaßung, dass irgendein Teil der Band alle genialen Momente für sich beanspruchen könnte. Wer seit mehr als ein einhalb Jahrzehnten nur noch gelegentlich einen guten Song verbrechen konnte, würde sich bestimmt in Demut besser wiederfinden als in einer großen Klappe.
Nun konnte ich Geoffs vorherigem Solowerk noch einige gute Seiten abgewinnen, immerhin hatte er da drei wirklich gute Songs zustande gebracht (welche? Na 'Helpless, 'Flood' und 'Off The TV'). Aber was er nun auf dieser Scheibe bringt, ist leider nicht geeignet, nur wenigstens dieser Platte das Wasser zu reichen. Nein, 'Kings And Thieves' erinnert mich fatal an eine Mischung aus 'Hear In The Now Frontier' und 'Q2K'. Ja, so schlecht.
Der grungige Grundton einiger Songs ist dabei gar nicht ausschlaggebend, das kommt beim Opener 'She Slipped Away', im übrigen der beste Song des Albums, sogar noch ganz ordentlich. Vielleicht auch weil er eben nicht noch zwei bis drei MInuten länger dauert als nötig wäre. Aber der Rest klingt langweilig und gelegentlich sogar gelangweilt, da helfen dann auch schräge Keys und Samples wie in 'Say U Love It' nichts mehr. Das nervt gehörig.
Oder 'Evil': was gut anfängt, wird spätestens im Refrain zu einer Totalhavarie. Diese Stop-And-Go Rhythmik erzeugt keine Dynamik, sondern Entsetzen. Ein übriges tut der völlig drucklose Gitarrensound, der wirklich jedes der austauschbaren, meist unoriginellen Riffs zu schnell vergessenen Soundschnipseln werden lässt.
Sorry, aber nein, Geoff. Jetzt muss ich wider Willen doch Partei ergreifen. Wenn das dein aktueller musikalischer Horizont ist, dann zweifle ich sowohl die Aussage an, das du immer der Kopf deiner alten Band warst, als auch, dass aus deiner neuen Kapelle irgendwann einmal ein Kracher der Marke 'Operation Mindcrime' kommen kann. Und in der Zwischenzeit vergessen wir mal "Kings And Thieves", das nämlich nur aufgrund einzelner Songpassagen, des Openers und des Rausschmeißer-Duos 'Change' und 'Waiting', mit einem schönen Saxophin-Solo, und einer nicht zu leugnenden soliden Gesamtleistung aller Musiker eine gewisse Punktzahl verdient. Ansonsten war das ein Schuss in den berühmten Ofen.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 10 / 2012
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger