TAYLOR BAND, TAZ - Welcome To America!
Mehr über Taylor Band, Taz
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Escape Music / Point Music
- Release:
- 25.08.2006
- Fighter's Fist
- Radio Luxembourg
- Parisienne Walkways
- Happy Hour
- Haunted
- Welcome To America
- Wall Of Sound
- Silent Fall
- The Reprise
- Goodbye Mr. C
Die TAZ TAYLOR BAND ist eine Gruppe nicht mehr ganz junger englischer Gentlemen, die in Amerika wohnen und ihr Debütalbum mit dem passenden Namen "Welcome To America!" vorstellen. Gitarrist und Bandleader Taz Taylor hat zwar schon vor einigen Jahren ein Instrumentalalbum namens "Caffeine Racer" veröffentlicht, aber die Kapelle gibt erst jetzt ihren Einstand. Taz Taylor nennt Gitarrenhelden der Achtziger wie MICHAEL SCHENKER oder GARY MOORE als Vorbilder. Und so präsentiert seine Band einen melodischen Hardrock, den der Käpt'n mit etlichen Soli und Licks würzt. Als Sänger hat er sich mit Graham Bonnet einen verdienten Rockshouter des Volkes (ex-MARBLES, RAINBOW, MSG, ALCATRAZZ) an Bord geholt.
Insgesamt ist "Welcome To America!" aber definitiv einfacher und kompakter als die klassischen Alben der genannten Großmeister geworden. Die TAZ TAYLOR BAND rockt zunächst kräftig los ('Fighter's Fist', 'Radio Luxembourg'), um dann schrittweise etwas melodischer ('Haunted', 'Silent Fall') zu werden. Und Graham Bonnets rauhe, leicht heisere Stimme leistet immer noch bei den verschiedenen Stücken gute Arbeit. Der übrige Bandsound ist solide eingespielt, aber nicht übermäßig originell. "Welcome To America!" breitet vor allem gegen Ende seine Stärken aus: Besonders gelungen ist 'Wall Of Sound', das mit kräftigen Riffs loslegt, dann einen lässigen Groove verbreitet, Bonnets Stimme optimal zur Geltung kommen lässt und zwei schöne Soli bietet. Ebenso 'Silent Fall', auf dem Taz Taylor seinen Fähigkeiten als Leadgitarrist am deutlichsten demonstriert und ein feines Zusammenspiel mit den Keyboards hören lässt. Das Stück erinnert an die Glanzzeiten von GARY MOORE, als Neil Carter noch für ihn in die Tasten griff.
Taz Taylor erweist zweien seiner Vorbilder mit Coverversionen seine Referenz: Zum einen enthält die CD eine instrumentale Interpretation von GARY MOOREs 'Parisienne Walkways'. Sich an diesem Stück, zu dem der Meister aus Nordirland geniale Liveaufnahmen hinterlassen hat, zu versuchen, ist nicht ungefährlich. Auch Taylor erreicht nicht die Klasse Moores, zieht sich aber dennoch achtbar aus der Affäre. Diese Aufnahme macht aber ein anderes Manko der Scheibe deutlich, nämlich die bescheidene Produktion. Gerade Bass und Schlagzeug klingen bei dieser Nummer wie ein Demo aus dem Übungskeller. Mit 'Goodbye Mr. C' beendet eine Verbeugung vor Randy Rhoads (OZZY OSBOURNE) das Album, einem Cover des OZZY-Klassikers 'Goodbye To Romance', das außerdem das wunderbare Solo aus 'Mr. Crowley' enthält.
"Welcome To America!" wird vermutlich nicht das Album des Jahres. Aber es ist eine ordentliche Arbeit, die aus der Vergangenheit die Tugend der Ausgewogenheit mitbringt. Denn ob Komposition oder Arrangement, der Gesang oder die verschiedenen Instrumente, nichts wird zum Selbstzweck und alles ordnet sich dem guten Gesamteindruck unter.
Anspieltipps: Wall Of Sound, Silent Fall, Goodbye Mr. C
- Redakteur:
- Stefan Kayser