TEAR OUT THE HEART - Violence
Mehr über Tear Out The Heart
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Victory Records / Soulfood
- Release:
- 19.03.2013
- Dead By Dawn
- Infamous Last Words
- Crucified
- Undead Anthem
- Violence
- Feed Me A Stray Cat
- Coffin Eyes
- Eternal Shadows
- Closure
- Only Posers Die
- Darker Tides
Schema-Metalcore - aber trotzdem stark!
Man könnte das Debüt von TEAR OUT THE HEART enorm kritisch angehen: altes Erfolgsrezept, keine charakteristischen Eigenanteile, eine Menge Schamtisches und schließlich auch keine Wesensmerkmale, die man an anderer Stelle nicht schon tausend Mal gehört hat - ja richtig: Diese Band spielt genau jene Sorte Metalcore, die man von KILLSWITCH ENGAGE und Konsorten schon zu allen Tageszeiten aufs Brot geschmiert bekommen hat. Andererseits muss man einfach auch sehen, dass die Jungs ihr Metier aus dem Effeff beherrschen und teils bessere Hooklines anbieten als die großen Originale. Zumindest was das gerade eingezimmerte Debüt "Violence" betrifft, befinden sich TEAR OUT THE HEART in allerbester Gesellschaft, brauchen hierzu keine prägnanten Neuerungen, sondern beleben genau das wieder, was im Zuge des absoluten Overkills verloren gegangen ist: simples, effektives Songwriting mit starken Melodien und hymnenhaften Refrains.
Nun ist "Violence" vielleicht zu gewissen teilen von der Stange gerissen und relativ zielsicher, sprich risikolos komponiert. Dies trifft sowohl auf die Arrangements im Gesamten als auch auf die urtypischen Breakdowns im Speziellen zu, sodass die Zielgruppe dieses Albums klar definiert bleibt. Anders gesagt: Wer ATREYU, BRING ME THE HORIZON und STORY OF THE YEAR ebenso innig liebt wie das etwas radikalere Brett der Dutkiewicz-Schule, wird hier nie etwas zu meckern haben. Sucht man indes nach neuen Wegen in der festgefahrenen Metalcore-Sparte, wird man erwartungsgemäß enttäuscht sein, weil TOTH absolut nicht in der Lage sind, auf Basis frischer Ideen für neue Impulse zu sorgen. Nun sollte man aber berücksichtigen, dass dies mittlerweile auch in der Natur der Sache begründet ist. Die Szene hat ihre Grenzen bereits ausgelotet, es bleibt kaum Spielraum für Neues, und all das, was man noch akzeptieren mag, ist die Rehabilitation der Szene mit Blick auf die Wurzeln. Kann man sich mit diesem Umstand arrangieren, wird "Violence" in jeder Sekunde eine Offenbarung sein. Die Melodien sind grandios, das Songwriting im festgesteckten Rahmen makellos. Und da TEAR OUT THE HEART auch zu Genüge darauf achten, dass ein gewisses Maß an Abwechslung geboten wird, ist jegliche Ausflucht in allzu derbe Kritik eher die hilflose Feststellung, dass Metalcore in Sachen Kreativität längst ausgereizt ist.
In diesem Sinne muss man eben sondieren, wo der Glanz der alten Tage aufrechterhalten wird und wo eben nicht. "Violence" gehört jedenfalls zu den Vertretern der erstgenannten Sparte und ist unterm Strich besser als die letzten beiden KSE-Scheiben. Na also!
Anspieltipps: Dead By Dawn, Posers, Crucified
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes