TEMPLE OF DISCORD - In The Ashes
Mehr über Temple Of Discord
- Genre:
- Hard / Heavy Rock /Grunge
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 21.02.2025
- The Reaper
- Closer
- Black Out Sun
- Razor Me
- The Fields
- Someone Else
- All The Lies
- Rails
Gelungenes, sehr abwechslungsreiches Debüt.
Der Name TEMPLE OF DISCORD mag neu und unbekannt sein, nicht aber Gitarrist und Songschreiber Mattias Marklund. Der ist (war) unter anderem bei VINTERSORG und OTYG tätig, und hat zudem mit WYTCH vor einiger Zeit ein lässiges Album namens "Exordium" unters Volk gestreut. Atmosphärisch letztgenanntem mitunter zwar nicht unähnlich, hat der Schwede bei TEMPLE OF DISCORD aber deutlich weniger dunkle Klänge anzubieten. Parallelen lassen sich lediglich vereinzelt finden, da er mit seinem neuesten Unternehmen nicht zwingend Klängen frönt, die nahezu ausnahmslos zwischen Heavy Rock, Doom und traditionellem Metal zu verorten sind.
Viel mehr scheint Mr. Marklund bei seinem aktuellen Bandprojekt seine Vorliebe für diverse Helden der Dunkelheimer-Szene der späten 80er und frühen 90er ausleben zu wollen. Das gelingt ihm in der Tat ganz gut, denn auf "In The Ashes" lässt er sowohl erkennen, dass das Frühwerk von DANZIG bei ihm hoch im Kurs steht, ihm aber auch diverse skandinavische Formationen wie etwa LAKE OF TEARS am Herzen liegen dürften. Da bei WYTCH Johanna Lundberg am Mikro zu hören ist, und Mattias bei TEMPLE OF DISCORD auch den Gesang übernommen hat, wusste man bislang noch gar nicht, dass der Kerl auch ein überaus talentierter Sänger ist. Damit überrascht er im Verlauf der Spielzeit nicht nur mehrfach, auch die Vielseitigkeit und der Facettenreichtum des Albums werden davon mitgeprägt.
Während der Opener 'The Reaper' nicht zuletzt durch den emotionsgeladenen Gesang an Glenn Danzig denken lässt, kommen einem im weiteren Verlauf der Spielzeit auch diverse Namen der ersten Grunge-Generation in den Sinn. Abwechslungsreichtum regiert den musikalische Vortrag auf "In The Ashes" generell , so hat etwa 'Closer' einen tiefschürfenden, bluesigen Unterton verabreicht bekommen, während 'Black Out The Sun' als Heavy-Rock-Track mit 70er-Schlagseite aus den Boxen kommt. 'Razor Me' beginnt verträumt und atmosphärisch, entwickelt sich jedoch zu einer regelrecht bedrückenden Nummer. Der Track ist offenbar sehr persönlich gehalten und weckt bei mir Erinnerungen an TEMPLE OF THE DOG. Völlig anders dann 'The Fields', das mit Gothic-Unterbau aus den Boxen dröhnt, bevor 'Someone Else' von heftigeren Gitarren getragen wird.
Da gegen Ende mit 'All Their Lies' sogar noch eine Nummer kredenzt wird, die im Punkrock fundamentiert ist, sollte TEMPLE OF DISCORD ein ebenso vielseitig interessiertes Publikum ansprechen können. Gelungener Einstand.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer