TEMPLE OF GNOSIS - De Secretis Naturae Alchymial
Mehr über Temple Of Gnosis
- Genre:
- Funeral Doom
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum
- Release:
- 04.03.2016
- Unto The Earth
- Serpentivm
- Sol Katharsis
- Tree Of Life
- Discipvli H.Trismegistvs
- The Twelve Keys
- Absolvtio
Der Soundtrack zum Begräbnis
Es ist schon eine echte Herausforderung, sich aktiv und ausdauernd mit dem neuen Album von TEMPLE OF GNOSIS auseinanderzusetzen. Die Serben setzen auf einen sehr sakralen Doom-Sound, der nicht selten von einzelnen beschwörerischen Sprechgesängen begleitet wird und bisweilen auch anstrengend sein kann - zumindest wenn es nicht gelingt, tiefer in den Stoff, den die Band für ihr Full-Length-Debüt gesammelt hat, einzudringen.
Doch auch sonst ist "De Secretis Naturae Alchymial" ein sehr bizarres Hörerlebnis, das die finstere Essenz des Dooms zwar überdeutlich herausstellt, leider aber auch nur wenig Spannungsmomente installiert, an die man sich langfristig klammern kann. In erster Linie sind es die sphärischen Passagen, die überhaupt erst das Interesse wecken und später in einen dem Todesblei nahen Monumentalsound überführt werden, der gelegentlich auch mit Ambient-Zutaten angreichert wird. Doch TEMPLE OF GNOSIS kann die verschiedenen Facetten nicht zu einer Einheit formen. Die Truppe aus Belgrad verliest eine hypnotische Messe, deren musikalische Starre sicherlich Selbstzweck sein soll, deren natürliche Wirkung aber auch für Liebhaber des Funeral Dooms nur mit einigen Hindernissen anzunehmen ist. Es fehlen dauerhaft harsche Parts oder einfach nur mal ein konsequenter Break, der die hypnotische Prediger-Show unterbrechen könnte. Das gesamte Konstrukt ist darauf ausgelegt, einen monumentalen Klangkosmos aufzubauen, der aber in der Umsetzung zu konservativ und einfarbig gestaltet wird. Einzelne Tempovariationen hätten Wunder wirken können und sich sicherlich prima mit dem Stimmungsbild von "De Secretis Naturae Alchymial" vertragen. Doch hiervon sieht die Band konsequent ab und besteht auf den langfristig doch sehr anstrengenden und eintönigen Klängen, die es letzten Endes auf das Album geschafft haben.
Klarer Fall: Doom benötigt diese eindringliche Repeat-Funktion bei den Riffs. Aber es ist auch Abwechslung notwendig, um in der Sparte zu bestehen. Und eben diese kommt auf dem ersten vollständigen Album von TEMPLE OF GNOSIS definitiv zu kurz!
Anspieltipp: Tree Of Life
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes