TEMPLE OF YOUR SOUL - For All
Mehr über Temple Of Your Soul
- Genre:
- Progressive Hardrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Metalville (rough trade)
- Release:
- 27.01.2012
- Intro
- Warfare
- Change Sites
- For All
- Evening Takes Over
- Eleanor Rigby
- Find The Answer
- Raising Hell
- Vendetta
- Outro
<strong>Die guten Ansätze sind vorhanden, müssen aber kompositorisch noch sorgfältiger und differenzierter ausgearbeitet werden</strong>
TEMPLE OF YOUR SOUL (oder abgekürzt T.O.Y.S.) existieren seit 2006 und haben bereits im Vorprogramm von JON OLIVA'S PAIN gespielt. Hierzu passt die Musik, die sich weitestgehend aus Elementen von Hardrock und Progressive Rock/Metal und einem Hauch Gothic zusammensetzt, auch wirklich ganz gut. Mit "For All" haben sie nun ihr Debütalbum am Start.
Man kann "For All" sicherlich als solides Werk bezeichnen. T.O.Y.S. setzen gerne auf Atmosphäre und bauen manche Stücke eben auf jenen Merkmalen auf. Dadurch sind die Songs mitunter vielschichtig. Hier sehe ich aber noch ein wenig Problematik im stimmigen Zusammenfügen von straight herausrockenden Parts und den tiefgründigeren Phasen, in denen Stimmungen musikalisch umgesetzt werden. T.O.Y.S. wissen schon, wie man Emotionen einfängt und in die Atmosphäre der Tracks einfließen lässt, vielleicht sollten sie aber eine striktere Trennung bei der Marschroute bevorzugen. Also, ich meine damit, dass man auf der einen Seite die atmosphärischeren, progressiven Stücke hat, und auf der anderen die rockigen. Als Gesamtprodukt wirkt das Album dann immer noch vielschichtig, die Stücke in sich aber sicherlich noch stimmiger.
Das emotionale 'Evening Takes Over' ist ein gutes Beispiel, wie es laufen kann. Da werden keine progressiven Experimente innerhalb des Songs gemacht, sondern es ist einfach eine Ballade mit gefühlvoller Note. Das ist zwar keineswegs meine bevorzugte soundliche Ausrichtung, aber ein Beispiel für gekonntes Songwriting. Bei 'Eleonor Rigby', einem recht geradlinigen Track, wird eine leicht düstere Atmosphäre auch gelungen integriert, doch solch ein musikalischer Drahtseilakt gelingt T.O.Y.S. nicht immer. Man kann aber erkennen, dass die Ansätze zu mehr da sind, sie müssen nur einfach noch sorgfältiger umgesetzt werden. Das Songwriting muss noch differenzierter werden.
Auf der handwerklichen Seite gibt es nichts zu bemängeln. Die ehemalige Musical-Sängerin Karoline Drechsel kann Emotionen gut ausdrücken, in sehr intensiven Passagen wünsche ich mir allerdings noch etwas mehr Ausdruckskraft und Lungenpower.
Im Fazit ist "For All" ein bodenständiges Werk an der Grenze aus Hardrock und Progressive und vielleicht am ehesten denjenigen zu empfehlen, die im härteren Rockbereich nicht stur auf Genregrenzen pochen. Ich bin mir auch sicher, dass T.O.Y.S. in Zukunft qualitativ noch zulegen können. Heuer sind aber nicht mehr Punkte drin.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Leon Fabian