TERRIFIANT - Terrifiant
Mehr über Terrifiant
- Genre:
- Heavy/Speed Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sureshot
- Release:
- 21.02.2020
- Steel For Life
- Devil In Transport
- Bed Queen
- Just Because I Can
- Metal & More
- Speedline
- Iron Mountain
- Heartbreaker
Gut gemeint...
... ist nicht immer auch gut gemacht. Die Binsenweisheit trifft auf dieses Debütalbum aus Belgien zu. Das drei Minuten lange Intro 'Steel For Life' deutet es schon an: Es geht um totale Metal-Verehrung. Dabei wildert man in Gebieten der NWOBHM, des Speed Metals und des klassischen Heavy Metals. Das mag eine nette Einstellung sein, darauf folgt aber natürlich nicht zwangsläufig auch ein überzeugendes Album. Zwar sind die schnelleren Nummern wie 'Devil in Transport' durchaus gefällig, gerade die Verweise auf die New Wave Of British Heavy Metal ('Just because I Can') wirken aber uninspiriert und unendlich angestaubt. Diese Riffs hat man nun wirklich zu oft in genau dieser Form gehört.
Auf dem Papier klingt das Ganze echt toll: hoher Schrei-Gesang und rumpelige Underground-Produktion. Das reicht bei mir normalerweise schon für einen ordentlichen Sympathie-Bonus. Aber hier? Der Klang ist einfach furchtbar matschig und nervtötend. Die Vocals gehen einem spätestens nach drei Liedern ebenfalls gegen den Strich. So unsauber und gefühlt permanent auf einem einzigen Ton. Wie so etwas auch heutzutage noch cool klingen kann, zeigen aktuell zahlreiche Bands wie etwa THRONE OF IRON oder MIDNIGHT FORCE. Trauriger Tiefpunkt: das bereits erwähnte 'Just Because I Can' mit seinem, nun ja... Refrain.
So, genug gelästert, denn so schlecht, wie sich das bin hierhin anhört, ist dieses selbstbetitelte Debüt nun auch wieder nicht. 'Metal and More' zum Beispiel zeigt, dass die Formel auch aufgehen kann, zumal der (leider selten eingesetzte) tiefere Gesang durchaus gefällt. Auch das hier dargebotene Solo ist wirklich stark. 'Speedline' ist ebenfalls eine schöne Speed-Nummer, die mit gewissen Thrash-Anleihen aufwartet. Leider tröpfelt das mit über sieben Minuten längste Stück 'Iron Mountain' trotz Orgeleinsatz ein wenig vor sich hin und lässt echte Höhepunkte vermissen. Das abschließende PAT BENATAR-Cover wiederum ist zwar irgendwie originell, aber wird dem durchaus starken Original - nicht zuletzt durch die "obskuren" Vocals - nicht ganz gerecht.
Also nicht falsch verstehen: "Terrifiant" ist kein lieblos hingerotztes Machwerk, ganz im Gegenteil! Herzblut und Passion kann man den Belgiern keinesfalls absprechen. Aber mit einem packenden Album haben wir es deshalb auch noch nicht zu tun.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp