THE BLACK MORIAH - Desert Hymns & Funeral Grins
Mehr über The Black Moriah
- Genre:
- Blackened Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.02.2023
- Slain Children/Roaring Arrows/A Blood Atonment
- Endless Prairie
- Echo Of Hooves
- The Devil's Grin
- Buy Me A Blade
- Blessed By Buzzards
- A Night In The Desert
- Carry Me Home
Extreme-Metal-Spaghettiwestern.
Was haben der Sensenmann, Saloons, Wildwest-Romantik und wuchtiger Extreme Metal miteinander zu tun? Nun auf den ersten Blick nicht viel und dennoch sieht das Cover des neuen THE BLACK MORIAH-Langdrehers aus, als hätten der Filmklassiker "Spiel mir das Lied vom Tod" und DEATH einen unehelichen Nachkommen gezeugt. Gut, das Quartett stammt auch aus Dallas, womit sich vielleicht auch erklären lässt, warum die Texaner auf "Desert Hymns & Funeral Grins" versuchen, die Vergangenheit ihrer Heimat mit ihrer favorisierten Musikrichtung zu verknüpfen.
Doch wie klingen die acht Songs den eigentlich nun? Der dreiteilige Opener 'Slain Children/Roaring Arrows/A Blood Atonment' beginnt erst einmal mit seltsamen Synthezisern und versucht, eine bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen, bevor schlussendlich doch galoppierende Riffs und treibende Drums das Zepter übernehmen und gemeinsam mit den harschen Screams und Shouts eine wilde Kutschfahrt durch sämtliche Westernstädtchen der Extreme-Metal-Wüste unternehmen. So erinnert mich der Gesang und auch dessen sehr verhallte Produktion massiv an Black Metal norwegischer Prägung (SATYRICON lässt grüßen!), während die Gitarren trotz einiger angeschwärzter Momente eher in der Bay Area wildern und Thrash-Heroen wie SLAYER oder EXODUS zitieren. Garniert wird das Ganze mit einigen Keyboards und dezenter Epik, was die Nummer trotz etwas holpriger Übergänge zwischen den einzlnen Teilen des Tracks zu einem spannenden Einstand macht.
Gleiches kann ich von 'Endless Prairie' nicht behaupten, das reichlich seltsam versucht, den Western-Vibe in metallische Gefilde zu transportieren und dabei eher lächerlich als überzeugend klingt. Gut, dass diese Nummer ein Ausreißer bleibt, denn ansonsten groovt und knüppelt sich THE BLACK MORIAH solide durch das übrige Material, wobei vor allem melodische Einschübe wie in 'Blessed By Buzzards' immer wieder für kleine Glanzmomente sorgen. Den Höhepunkt der Spielzeit markiert allerdings das mächtig in SLAYER-Vibes getauchte 'The Devil's Grin', das wirklich zwingend aus den Boxen dröhnt. Eine Qualität, die ansonsten leider wenige Tracks auf "Desert Hymns & Funeral Grins" teilen, weshalb sich mir auch kaum weitere Anspieltipps aufdrängen. Erwähnt werden sollte allerdings noch die solide Produktion, die jedes Instrument gut in Szene setzt, gleichzeitig aber auch einen ordentlich Olschool-Flair versprüht und mich sogar teilweise wohlig an SATYRICON denken lässt.
Trotz vieler positiver Eindrück und der definitiv eigenständigen Einbindung des wilden Westens im Metal-Kontext ist das Drittwerk der Texaner aber nur eine solide Platte, der für mich zwischen vielen Ideen oftmals der rote Faden fehlt, der einem den Silberling auch ins Langzeitgedächtnis brennen könnte. Somit reicht es am Ende auch nur zu soliden 6,5 Punkten für die Blackened-Thrash-Cowboys.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs