THE D.O.O.D. - Dissonance
Mehr über The D.O.O.D.
- Genre:
- Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Chaos Music
- Release:
- 20.09.2024
- Down The Rabbit Hole
- Subterfuge
- The Back Of Hell
- The Pentecostal
- Parasite 6-4-2
- 2000 Miles
- Chaos For The Fly
- Disorder
- Dissonance
- The Well
- Slayer Of Gods
- Cut, Cut, Cut
- Final Girl
Schwer schiebender Ami-Metal, dem es an Hooks mangelt.
Hier kommt der Erklärbär: Die 2004 gegründete Band nennt sich The D.O.O.D., was die Abkürzung für The Distinguished Order Of Disobedience ist. Wie ihr die Amerikaner jetzt nennt und vor allem aussprecht, das überlasse ich euch. Ganz so einfach und vorteilhaft ist die Geschichte auf jeden Fall nicht. Mit "Dissonance" legt die Band aus Sarasota, Florida, ihre bereits vierte Scheibe vor, die sie bisher mehr oder weniger alle in Eigenregie unters Volk gebracht haben. Obwohl das neue Album im legendären Morrisoundstudio unter der Regie von Jim Morris entstanden ist, hat das Quintett relativ wenig mit dem typischen Death-Thrash-Sound zu tun. In den fünfzig Minuten regiert vor allem der Groove. Mir fällt da spontan SACRED REICH als Vergleich ein, wenn die Band mal nicht das Gaspedal durchtritt.
Von den Grundzutaten gefällt mir der Vortrag eigentlich gut. Die Gitarren sind relativ laut, die Grooves passen und die Produktion ist angenehm natürlich mit reichlich Ecken und Kanten. Während die Klampfen grundsätzlich eher dick durch die Landschaft schieben und wenig Akzente setzen, ist die Soloarbeit von Indy Brumbaugh dagegen herausragend. Das ist allerhöchster Standard und wertet die gesamte Musik enorm auf. Brüllwürfel Brian Amoroso zeigt auf den zehn Songs (plus einem netten Instrumental und zwei Intermezzi) ein breites Spektrum. So schreit, brüllt und kreischt er nicht nur sehr intensiv ('Subterfuge', 'The Back Of Hell', 'Final Girl') sondern packt überwiegend auch eine ordentliche Metal-Röhre aus ('2000 Miles', 'The Pentecostal', 'The Well'). Sobald der Wille nach Melodien zu erkennen ist, holt er mich durchaus ab. Driftet es jedoch in ein monotones Geschrei mit Hardcore-Schlagseite ab, verliert er mich gleich wieder. Trotzdem macht der Frontmann in allen Bereichen eine durchaus ordentliche Figur, weiß aber weder gebrüllt, noch gesungen markante Hooks zu setzen. Das ist schade, denn so nicke ich mich zwar anerkennend durch schwere Grooves und variablem Gesang mit Hang zur Pommesgabel, doch so richtig in die Hirnwindungen will sich keines der Stücke brennen.
Wer es musikalisch und produktionstechnisch nicht ganz so aufpoliert mag und schwer schiebendem US Metal nicht ganz abgeneigt ist, der sollte "Dissonance" von T.D.O.O.D. mal eine Chance geben. Und ich muss zugeben: die Scheibe wächst in kleinen Schritten mit jedem Durchlauf.
Anspieltipps: Dissonance, The Well, Chaos For The Fly
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Chris Staubach