THEATRE OF TRAGEDY - Forever Is The World
Mehr über Theatre Of Tragedy
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 18.09.2009
- Hide And Seek
- A Nine Days Wonder
- Revolution
- Transition
- Hollow
- Astray
- Frozen
- Illusions
- Deadland
- Forever Is The World
Norweger auf der Suche nach ihrem Weg.
Drei Jahre sind seit dem Vorgängerwerk vergangen, jetzt melden sich THEATRE OF TRAGEDY mit neuem Material zurück. Das Werk trägt den Titel "Forever Is The World" und beinhaltet insgesamt zehn Songs. Da die letzten zwei Werke der Norweger teilweise etwas verloren und konfus wirkten, ist die Spannung natürlich groß: Wird die Band es schaffen, sich wieder auf einen richtigen Pfad zu begeben und sich nicht immer wieder recht und links ins Gebüsch zu schlagen?
Die Antwort ist: jein. Zwar ist das Endergebnis homogener als die Scheiben davor, aber hier und da hapert es dennoch ein wenig. Doch das Positive zuerst: THEATRE OF TRAGEDY haben sich mit ihrem Neuling wieder auf ihre Wurzeln besonnen. Die elektronischen Spielereien gehören nun weitgehend der Vergangenheit an, stattdessen stehen wieder Gothik und Gitarren im Vordergrund. Allerdings ist die Musik zu sanft, um noch als Gothic Metal durchzugehen, Rock passt hier definitiv besser. Der Düsternis-Faktor ist hingegen verstärkt worden, was man an Liedern wie 'Frozen' und dem Opener 'Hide And Seek' gut erkennen kann. Nells Stimme passt nun auch viel besser zu den Kompositionen, ist sie doch zu fragil und weich, um gegen brachiale Härte anzukommen. Eigentlich also ein paar Schritte in die richtige Richtung und dennoch hinterlässt "Forever Is The World" auch nach mehrfachem Hören keinen bleibendem Eindruck, beziehungsweise zieht einen schalen Beigeschmack mit sich. Denn man kann es drehen und wenden wie man will: es kommt am Ende doch irgendwie Langeweile auf. Die Kompositionen wiederholen sich und sind nicht unbedingt der Güteklasse A entsprungen. Man hat sich entschieden, Nells Stimme so gut wie nie zu doppeln (was ja eigentlich löblich ist!), und so wirkt sie selbst auf dem Album oft sehr dünn. Auch gleitet sie, wie zum Beispiel beim Titeltrack, ab und an in eine leicht kitschige Interpretation der Texte ab. Trotzdem macht sie ihre Sache defintiv noch besser als ihr männlicher Kollege Raymond, der mit seinen Grunzeinlagen eher für ein unfreiwilliges Zucken der Mundwinkel sorgt. Atmosphäre ade. Zum Glück darf der Herr nicht allzu oft ans Mikro, denn hätte es noch mehr fast peinlich-anmutende Sprechgesangseinlagen wie in 'Astray' und 'Illusions' gegeben, wäre die Platte gar nicht mehr zu retten gewesen.
Fans, die der Band bis zum heutigen Tage treu geblieben sind, werden das wohl auch bleiben. Viel interessanter ist die Frage, ob man durch die Rückkehr zu den Wurzeln alte Fans, die durch die Elektro-Elemente vergrault wurden, wieder überzeugen kann. Einige bestimmt, auch wenn die neuen Songs doch teilweise arg poppig daherkommen und definitiv nicht mit den atmosphärischen alten Stücken mithalten können.
Anspieltipps: Frozen, Revolution, Hollow
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel