THERMALITY - Before I Get To Rest (Re-Release)
Mehr über Thermality
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Black Lodge / Sound Pollution
- Release:
- 11.04.2025
- Before I Get To Rest
- Awful Lies
- Grim Reaper
- Patcher
- Forest
- Soon To Be
- I Remain
- Unbroken
- Misfortune
- Army Of One
Neuauflage des Debütalbums.
Nicht wenige werden behaupten, dass der klassische Melodic Death Metal Göteborger Prägung spätestens mit dem "Clayman"-Album von IN FLAMES zu den Akten gelegt wurde. Die vielen namhaften Vertreter der Zunft sprangen in der Folge auf einen ähnlichen Zug auf, bemühten modernere Elemente und legten den einzigartigen Sound, der vor allem im Studio Fredman in Reihe produziert wurde, Schritt für Schritt zu den Akten. Für die Jungs von THERMALITY schien dieser Umstand kaum erträglich, so dass sie sich für den Mix ihres Debütalbums mit Fredrik Nordström in Verbindung setzten und ihn darum baten, diesen besonderen Gitarrensound zur reaktivieren.
Leider konnte "Before I Get To Rest" jedoch nicht den gewünschten Erfolg erzielen und blieb seinerzeit hinter gleichgesinnten Acts wie THE HALO EFFECT eher eine Randnotiz. Erst mit ihrem zweiten Album konnte THERMALITY dann jedoch so richtig durchstarten und vielleicht den besten Genre-Beitrag des gesamten letzten Jahres für sich verbuchen. "The Final Hours" stand und steht für alles, was die Szene rund um Göteborg Mitte der 90er ausgemacht und ausgezeichnet hat - und mit dem darauf gebotenen Hitfeuerwerk waren die Schweden schließlich auch rasch in aller Munde.
Mit dem aktuellen Schwung im Rücken möchten die Herren nun auch ihren Erstling noch einmal ins Rennen schicken und ihn ein weiteres Mal anpreisen. Die eigentlich erst 2023 erstveröffentlichte Platte wurde noch einmal einem Remaster unterzogen und soll nun auch die Aufmerksamkeit erlangen, die "The Final Hours" kürzlich zuteil wurde. Doch lohnt der etwas fernere Rückblick im direkten Vergleich?
Nun, man muss ganz klar sagen, dass THERMALITY zwischen den ersten beiden Scheiben einen immensen Qualitätssprung gemacht hat. Der Stoff von "Before I Get To Rest" ist beileibe nicht schlecht, die Melodien und vor allem die Leads setzen auch hier Akzente, und Nordström's Handschrift ist klar zu erkennen. Allerdings sind die Hooklines auf dem Debüt nicht ganz so stark wie auf dem direkten Nachfolger, die Aggressionen kommen nicht so mitreißend durch, und die Hommage an die Ursprünge ist auch nicht ganz so leidenschaftlich aufbereitet, wie man es im vergangenen Jahr erlebt hat. Nummern wie 'I Remain', 'Patcher' und 'Army Of One' bleiben zwar hängen, doch einen echten Flächenbrand mit ungebremsten Hit löst dieser Erstling noch nicht aus, so sehr man es sich auch wünschen würde.
Trotzdem sollten Fans der Band die neue Chance nutzen und sich mit dem THERMALITY-Debüt ausstatten, denn ganz verborgen sind die Talente der Musiker hier definitiv nicht. Es hagelt eben nur nicht ununterbrochen Hits, und das ist der einzige, aber doch bedeutsame Unterschied zum hervorragenden "The Final Hours".
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes