THERMALITY - Concept 42
Mehr über Thermality
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Black Lodge Records
- Release:
- 28.11.2025
- Friction
- Helix
- Brainstorm
- Inception
- Concept 42
- Reminiscence
- Breaking Point
- The Hollow
- Bright Side
- Smile
- Lost Inside
- Tomorrow
Moderner Melodic Death Metal im Geiste der aktuellen IN FLAMES-Ära.
Gut ein Jahr ist vergangen, seit ich an dieser Stelle das THERMALITY-Album "The Final Hours" bejubeln durfte. Klassiker-Status hat die Scheibe dabei natürlich nicht erreicht, aber auch nach einer Sonnenumrundung kann ich mein damaliges Fazit problemlos unterschreiben, das den Silberling als feinen Retro Melodic Death Metal irgendwo zwischen "Clayman" und "Come Clarity" beschrieben hat. Und nun steht mit "Concept 42" das nächste Werk der Schweden in den Startblöcken und die wichtigste Frage lautet natürlich, ob die Jungs an die Klasse des Vorgängers anknüpfen oder sogar noch einen draufsetzen können.
Nun mit 'Friction' geht der bunte Reigen in den Tiefen des Gothenburg Sounds auf jeden Fall schon einmal gut los. Das Intro ist mit orchestralen Tönen recht episch ausgfallen, die Gitarren legen mit solidem AT THE GATES-Riffing los und später gibt es auch noch ein paar hymnische Melodien und Chorgesänge zu hören, um die nötige Portion Epik ins Spiel zu bringen. Restlos aus den Socken haut mich der Opener aber noch nicht, denn irgendwie fehlt mir noch der ganze große Hook, der sich im Gedächtnis festbeißen würde. Selbiger kommt auch mit 'Helix' nicht um die Ecke, wobei mir hier auch erstmalig die Produktion des Gesangs etwas negativ auffällt. Irgendwie wirken die Hallfahnen am Ende der Phrasen etwas zu lang und fügen sich nicht so richtig in den Gesamtsound ein, der hier ansonsten mit einem eher treibenden und primär auf Riffs aufbauenden Ansatz weniger gen IN FLAMES, sondern erneut mehr in Richtung AT THE GATES schielt. Alles in allem auf jeden Fall kein schlechter Beginn, aber eben auch noch nicht das große Aufhorchen, für das "The Final Hours" sorgen konnte.
Doch keine Sorge, mit 'Brainstorm' platzt der Knoten dann prompt doch noch, denn plötzlich befinden wir uns ganz Tief im Fahrwasser von IN FLAMES-Werken der "Come Clarity"-Ära, wobei auch die dezenten Keyboards als Farbtupfer nicht fehlen. Ebenfalls schleicht sich vermehrt Klargesang ins Songwriting ein, der für mich allerdings nicht so gänzlich schlüssig klingt und mich ein wenig an FEAR FACTORY erinnert. Trotzdem ist der Track bisher das große Highlight des Silberlings, der danach mit 'Inception' und dem Titeltrack weiter auf ganz hohem Niveau auftrumpft. Auch hier haben wir es mit zwei Volltreffern zu tun, die aber gleichzeitig auch aufzeigen, dass die modernen Anteile im Sound von THERMALITY heuer einen größeren Platz einzunehmen scheinen. Allen voran ist da der immer wieder eingeschobene Klargesang, mit dem ich einfach nicht so richtig warm werde. Natürlich werden sich hier wieder die Melodic-Death-Geister scheiden, denn während manch einer die kommerzielleren Sektionen des Genres schätzt, rollen sich beim nächsten schon bei der Erwähnung des Wortes Klargesang die Fußnägel auf. Sich ein eigenes Bild verschaffen, ist hier auf jeden Fall angesagt.
Und bei dem Stichwort muss ich festhalten, dass ich am Ende ein wenig zwischen den Stühlen sitze, wobei ich mich damit nicht nur auf die Frage nach dem Klargesang im Melodic Death Metal beziehe, sondern auch auf "Concept 42" als Album. Insgesamt macht der Silberling nämlich durchaus Spaß und hat auch ein paar starke Songs im Gepäck, die Anzahl selbiger ist aber etwas kleiner als beim direkten Vorgänger und so komme ich am Ende auch auf einen halben Zähler weniger als vor einem Jahr. Antesten lohnt sich aber dennoch, denn wenn euch der präsentere Klargesang besser gefällt als mir, dann könnte bei der Note nach oben hin auch noch etwas mehr gehen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


