THEY GRIEVE - To Which I Bore Witness
Mehr über They Grieve
- Genre:
- Doom / Post Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Silent Pendulum Records
- Release:
- 24.02.2023
- Wither
- Under The Weight
- If Light Should Appear
- To Which I Bore Witness
- Guided
- Weakness
Kraftvoll und stellenweise atmosphärisch dicht - aber kein echter Knaller.
Schwerfällig, brachial, monströs heavy und doch manchmal nicht eindringlich genug: So könnte man das Gesamtfazit zum neuen Brocken von THEY GRIEVE beschreiben. Die Jungs aus Ontario haben zwar ihre Studien bei NEUROSIS, ISIS und Konsorten ausführlichst betrieben, schaffen es aber leider zu selten, diesen grobschlächtigen Monolithen, den sie auf "To Which I Bore Witness" geschaffen haben, so zu kontrollieren, dass die durchaus vorhandenen Spannungsbögen sich auch entsprechend freizügig entfalten können.
Ein etwas größeres Problem, welches die sechs neuen Stücke mit sich bringen, besteht zweifelsohne in der stark eingeschränkten musikalischen Variabilität. Die Band wählt auf die Gesamtdistanz von immerhin knapp 40 Minuten ein nahezu einheitliches Tempo, baut die Riffs dabei meist in Slow Motion auf, schafft aber auch an der Gitarren- und Rhythmusfront zu wenig Abwechslung. So mag es zwar durchaus attraktiv klingen, wenn die instrumentalen Passagen sich irgendwo zwischen Doom und Drone langsam, aber sicher zu einem echten Koloss aufbauen, jedoch geschieht im Nachgang zu wenig, um die dadurch erzielte Spannung nur geringfügig zu lösen und die Sache ein wenig explosiver zu einem Finish zu treiben.
Überhaupt wählt THEY GRIEVE einen hohen Instrumentalanteil, dessen eingeschränkte Flexibilität der Platte auf Dauer den Reiz entzieht. "To Which I Bore Witness" hat seine Momente zum jeweiligen Beginn der Kompositionen, verrennt sich dann aber zu sehr in den repetitiven Riffkaskaden und nutzt die gebotene Heavyness nicht ausreichend, um sich auf das Niveau der oben angeführten Acts zu hieven.
Nichtsdestotrotz ist die neue Scheibe einen Lauschangriff wert, da die breite Front, die THEY GRIEVE vielerorts erzeugt, extrem drückt und zumindest in Ansätzen überzeugen kann. Für den ganz großen Wurf reicht es aber momentan noch nicht, weil die Mischung aus brutalem Riffing und leider zu monotoner Doom-Atmosphäre nicht so richtig greift. Ein anständiges Werk, aber auch eines, das noch eine Menge Luft nach oben lässt.
Anspieltipps: Weakness, To Which I Bore Witness
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes