THIS DROWNING MAN - Big Faint Lane
Mehr über This Drowning Man
- Genre:
- Melancholic Rock / Dark Wave
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Danse Macabre Records / Alive
- Release:
- 16.07.2010
- Town That Time Forgot
- Nightflower
- Falling Down With Love
- Abyss Of Passion
- This Drowning Man
- Inside
- Timeless
- The Cookie Cutter
- Tribute To You
- An Ode To Abandon
Der melancholische Sommer-Soundtrack.
Schaut man mal auf die jüngsten Releases aus dem düsteren Bereich, könnte man fast meinen, dass sich die Zeit der Melancholie im Jahreskalender ein ganzes Stück nach vorne gedrängelt hat. Herbstliche Klänge überall, während man draußen nicht dem Rascheln des Laubs zuhört, sondern mit Mühen die brennende Hitze ertragen muss - paradoxe Welt...
THIS DROWNING MAN darf man jedoch insofern in Schutz nehmen, dass ihr aktuelles Werk "Big Faint Lane" so aktuell gar nicht mehr ist. Der Grundstock wurde schon vor knapp vier Jahren ausgearbeitet und schließlich 2007 in Eigenregie veröffentlicht. Über Labelwege folgt nun die zweite Verwertung der zehn Songs, und darüber kann man wirklich nur dankbar sein. So packend, ergreifend und bewegend das Material dieses Albums einen überfällt, so schnell wünscht man sich dann doch den Herbst dabei - denn diese Platte scheint als Soundtrack perfekt!
THIS DROWNING MAN beziehen ihre Einflüsse, daraus macht man auf "Big Faint Lane" keinen Hehl, größtenteils aus dem Pop-Bereich. THE CURE und vor allem U2 standen bei vielen Songs Pate und mischen sich mit Einflüssen aus dem Gothic Rock, wobei hier vor allem THE MISSION und FIELDS OF THE NEPHILIM in den Fokus rücken. Allerdings verbuchen THIS DROWNING MAN durch den eigenwilligen Einsatz der Gitarren, die den vielen Keyboards hier größtenteils ebenbürtig sind, von Anfang an den Anspruch auf Eigenständigkeit und können diesen auch bereits mit dem noch sehr lebhaften Opener 'Town That Time Forgot' rechtfertigen. Melancholisch durch und durch, aber dennoch mit einem geringen Hoffnungssstimmer deutet sich schon hier ein Wechselbad der Gefühle an, welches sich in den folgenden neun Tracks immer wieder mit feineren Nuancen präsentieren möchte. Dabei lassen sich THIS DROWNING MAN vor allem in der zweiten Hälfte von der Traurigkeit manches Songs leiten, schieben einige depressive Parts ein und machen das Stimmungsbild zum großen Moment auf "Big Faint Lane", immerzu zerbrechlich und teilweise auch schwer verdaulich, aufgrund der durchgängigen Melodik und den feinen Hooklines aber dann auch wieder nahbar und irgendwie mitreißend.
Mit der Bandhymne 'This Drowning Man' bricht man dann sogar einmal aus dem recht freizügigen Schema aus und präsentiert einen Single-Hit, wie ihn PLACEBO kaum besser hätten performen können. Ungewöhnlich im Gesamtkontext, aber auf alle Fälle sehr stark; ein gewagter Ausbruch, der diesem Album richtig gut tut, ohne der geradezu grau gefärbten Atmosphäre zu schaden. Zumal man sich schon im nächsten Moment wieder bewusst in die Melancholie von "Big Faint Lane" hinunterziehen lässt.
Final betrachtet ist "Big Faint Lake" ein wunderschönes, sicherlich pathetisches, aber gerade deswegen richtig starkes Melancho-Pop/Rock-Album, welches dank seiner fantastischen Atmosphäre und des sehr eigenwilligen Gesangs eine der schönsten Symbiosen im düsteren Feld anno 2010 ergibt!
Anspieltipps: This Drowning Man, Timeless, An Ode To Abandon
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes