THOKKIAN VORTEX - Lucifer Lucem Proferens
Mehr über Thokkian Vortex
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 27.11.2025
- Sethian Aeon
- Fires Of Samum
- Lucifer Lucem Proferens
- At War With Ohrmuzd
- The Great Harlot
- Shadowmother
- Summoning The Evil Ones Of Ekkura
- The Brazen Vessel Of Solomon
- Drip Drip
- Crystalline Dawn
Tolle Voraussetzungen, mäßige Umsetzung.
Recht überschwänglich startet THOKKIAN VORTEX in den dritten Release, kombiniert finstere Second-Wave-Attitüde mit den Einflüssen von HELLHAMMER und CELTIC FROST, setzt noch ein bisschen VENOM oben drauf, um dann aber wieder in recht eigensinnige Dissonanzen abzudriften und die Elemente so zu vermischen, dass gelegentlich nur Stückwerk übrig bleibt. Denn von den rohen Attacken, mit denen die dritte Scheibe des amerikanischen Black-Metal-Projekts noch verheißungsvoll startet, bleibt im weiteren Verlauf nicht mehr viel übrig.
Stattdessen mischt die nicht ganz klischeebefreit am 6. Juni 2006 gegründete Combo verschiedene Fragmente zusammen, legt den Fokus deutlich auf die kratzigen Vocals und lässt nur dann weiter aufhorchen, wenn die Leadgitarren einen ihrer wiederholten Soloauftritte haben. Ansonsten, das muss ich leider schon ziemlich früh konstatieren, kommt das Album angesichts der unnötig sperrigen Arrangements nicht in Gang und produziert vornehmlich unausgegorene Midtempo-Kost, deren Bösartigkeit das einzige erhellende Teilstück eines wild durcheinandergemischten, teils konzeptlos anmutenden Albums bleibt.
Bedauerlich ist dies vor allem deswegen, weil die wiederkehrenden Horror-Elemente prima in den Gesamtsound eingebunden sind und auch die Einflüsse aus dem Nahen Osten (Bandkopf Lord Kaiaphas ist inzwischen nach Tel Aviv übergesiedelt) in einer Nummer wie 'The Brazen Vessel Of Solomon' sehr schön zur Geltung kommen. Doch es sind nur einzelne Teilstrecken, die wirklich Freude bereiten. Immer wieder verfällt THOKKIAN VORTEX in den Einheitsmodus und setzt keine passenden Nadelstiche, die der durchweg guten Veranlagung mal etwas mehr Geltung verschaffen würde. Selbst die wirklich starke, sehr basische, aber dennoch differenzierte Produktion kann nicht viel retten, wenn das Songmaterial bisweilen bieder ist - doch de facto lassen sich die Irrungen und Wirrungen, die "Lucifer Lucem Proferens" durchläuft, nicht schönreden.
Potenzial ist mächtig viel am Start, Zeit hat sich die Band seit dem letzten Release auch genügend genommen, doch die Essenz des puristischen Black Metals besteht nicht nur aus Fragmenten, sondern deren sinnvoller Zusammensetzung. Und da hakt es bei THOKKIAN VORTEX nach wie vor.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes


