THORNESBREED - GTRD
Mehr über Thornesbreed
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Art Of Propaganda Records
- Release:
- 26.06.2015
- Death, Lucid Death
- Not A Second From Oceans To Frozen Wastelands
- Abendwerk
- A Marrow's Void
- Perpetual Stigmata
- Horns Ov Gaia
- Dividua Anima Pt. I
- Towards The Liquid Paltry Ground
Beeindruckender Grenzgänger im extremen Setting
Dass selbst Underground-Insider beim Thema THORNESBREED ins Stocken geraten, ist bei der etwas veröffentlichungsscheuen Politik der deutschen Black/Death-Kapelle nicht weiter verwunderlich. Seit knapp zwei Dekaden ist die Band bereits aktiv, hat mit "The Splendour Of The Repellent" aus dem Jahr 2003 und einer kurz später nachgelegten EP aber noch nichts auf dem Konto, worauf nachträglich verwiesen werden könnte. Allerdings ist der bisherige Output von THORNESBREED relativ hoch angesehen - Grund zur Neugierde im Hinblick auf die zweite vollwertige Scheibe, die nun via Art Of Propaganda erschienen ist, gibt es also allemal.
Und tatsächlich hält das Quintett all das, was die gute Resonanz zu "The Splendour Of The Repellant" seinerzeit versprochen hatte. Beklemmende Black-Metal-Riffs kämpfen gegen brachiale Todesblei-Attacken und machen schon den Auftakt von "GTRD" zu einer amtlichen Zerreißprobe - im positiven Sinne wohlgemerkt. Denn es ist die Art und Weise, wie die Extreme hier gegeneinander ankämpfen, die nachhaltig beeindruckt. Die Arrangements sind spannungsgeladen und entlocken der Band bereits in 'Not A Second From Oceans To Frozen Wastelands' ein paar wahrhaftige Großtaten. 'Abendwerk' verstärkt diese Eindrücke, haucht die Depression mancher nordischer Black-Metal-Releases, vermag aber auch mit dem Durchsetzungsvermögen einiger hiesiger Death-Metal-Combos zu kontern. Die Kontrastwirkung ist fantastisch, die Niederungen, in denen THORNESBREED hier musiziert, bieten ferner eine Menge Tiefgang.
Und dennoch ist zur Hälfte der Scheibe erst ein Minimum dessen gesagt, was die Band tatsächlich zu sagen hat. Mit 'Horns OV Gaia' und 'Dividua Anima Pt. I' geht der Tauchgang in den Black-Metal-Sumpf der nordischen Götter nämlich noch viel intensiver weiter und hievt "GTRD" auf ein Level, das nur wenige Künstler im extremen Bereich erreichen.
Insofern ist es wirklich bedauerlich, dass Fleiß bei THORNESBREED keine repräsentative Eigenschaft ist. Wer solche Fähigkeiten beim Songwriting sein Eigen nennt, bestraft sich nämlich definitiv selbst, wenn er sie so selten nutzt. "GTRD" als Meisterwerk zu bezeichnen, ist absolut zulässig! Und deshalb sollte man die Sache nicht wieder für Jahre auf sich beruhen lassen!
Anspieltipps: Horns Ov Gaia, Dividua Anima Pt. I, Not A Second From Oceans To Frozen Wastelands
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes