THRESHOLD - Critical Energy (Live)
Mehr über Threshold
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- Inside Out/SPV
- Release:
- 02.02.2003
- Phenomenon
- Oceanbound
- Choices
- Angels
- Falling Away
- Virtual Isolation
- Innocent
- Long Way Home
- Fragmentation
- Clear
- Life Flow
- Narcissus
- Sunseeker
- The Latent Gene
- Light And Space
- Sunrise On Mars
- Paradox
- Sanity's End
Na, das wurde auch wirklich langsam mal Zeit. Nach sechs ausnahmslos exzellenten Studio-Alben und dem kleinen Live-Appetithappen "Liveadelica" anno 1995 gibt es nun endlich das erste echte Live-Album der sechs Briten, die bei mir längst auf einer Stufe mit Bands wie DREAM THEATER, PSYCHOTIC WALTZ oder alten QUEENSRYCHE stehen. Was THRESHOLD stets auszeichnete, ist die Tatsache, dass sie es immer verstanden haben komplexe und dennoch songdienliches Material zu schreiben, dass sich nie im selbstgefälligen Gefrickel verliert. Und das mit einer fast schon beängstigenden Konstanz, denn es gibt nicht mal einen wirklich schwachen Song im Backkatalog der Herren.
Und auch live hat sich das Sextett über die Jahre prächtig gemausert, was vor allem an Sänger Mac liegt, welcher der Band auf der Bühne neues Leben eingehaucht hat und deutlich engagierter und motivierter auf den Brettern ist als seine Vorgänger Damian Wilson und Glynn Morgan.
"Critical Energy" wurde auf der letztjährigen Tour im holländischen Zoetermeer mitgeschnitten und bietet eine zweistündige, mitreißende Show der progressiven Meister. Neu vorgestellt wird dabei Bassist Steve Anderson, der das Gründungsmitglied Jon Jeary ersetzt. Herausgekommen ist ein großartiger Querschnitt durch alle Schaffensperioden der Band, wobei die Setlist einige Überraschungen bereit hält. Vor allem mit dem von Glynn Morgan im Alleingang komponierten 'Innocent' durfte man überhaupt nicht rechnen, haben es THRESHOLD doch nicht mehr live gespielt seit Glynn die Band verlassen hat. Aber auch die schöne Ballade 'Clear' und die akustische Version von 'Life Flow' kann man nicht unbedingt als Standards ansehen.
Natürlich fehlen auf der Setlist damit auch einige Songs, allerdings hat die Band versucht, dass es keine Überschneidungen zu der für den Fanclub veröffentlichten Live-CD gibt, so dass Songs wie das phantastische 'Ravages Of Time', das harte 'Devoted' oder 'Sheltering Sky' nicht berücksichtigt wurden.
Sehr angenehm ist, dass der Sound absolut authentisch wirkt und hier offensichtlich nicht viel im Studio nachgearbeitet wurde. So ist auch das Publikum in realistischer Lautstärke bei Übersongs wie 'Paradox', 'Light And Space' oder 'Sanity's End' zu hören. Immerhin sind bei THRESHOLD eher mal 300 als 30.000 Leute anwesend.
Für Fans ist "Critical Energy" so oder so Pflicht, wobei diese sich die Kombi-Box mit DVD und CD holen sollten und dort dann auch noch in den Genuss von drei zusätzlichen Songs (u. a. 'Ravages Of Time') kommen. Doch auch für Neueinsteiger ist "Critical Energy" absolut ideal, um einen ersten Eindruck zu einer der besten Prog-Metal-Bands der letzten zehn Jahre zu bekommen.
Anspieltipps: Choices, Angels, Innocent, Fragmentation, Narcissus, Light And Space, Paradox, Sanity's End
- Redakteur:
- Peter Kubaschk