THRESHOLD - Critical Mass (Definitive Edition)
Mehr über Threshold
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 16.11.2012
- Phenomenon
- Choices
- Falling Away
- Fragmentation
- Echoes Of Life
- Round And Round
- Avalon
- Critical Mass
- Do Unto Them
- New Beginning
- Echoes Of Life (Live)
Der niedrigste Höhepunkt der Diskografie.
Als anno 2002 "Critical Mass" erschien, war ich ganz zu Beginn ein kleines bisschen enttäuscht. Zwar auf einem unglaublich hohem Niveau, aber dennoch war "Critical Mass" zuerst etwas unzugänglicher als gewohnt und hat nicht bereits beim ersten Durchlauf komplett begeistert. Eine Eigenschaft, die sonst alle Alben der Band - mit Ausnahme von "Extinct Instinct" - miteinander verbindet.
Häufig ist es ja so, dass die Werke, die man sich erarbeiten muss, mit der Zeit einen höheren oder gar den höchsten Stellenwert bekommen. Dies ist bei "Critical Mass" allerdings in dem Maße nie eingetreten und ist vielleicht auch deshalb ein klein wenig das etwas weniger geliebte Stiefkind in der Diskographie der Band.
Aber wie bereits erwähnt: das ist Gejammer auf olympischem Niveau. Denn wenn man sich den begnadeten, straighten Opener 'Phenomenon', das anspruchsvolle, mit herausragender Bridge versehen 'Choices', den heimlichen Hit 'Fragmentation', den feinen Longtrack 'Echoes Of Life' oder die gefühlvolle, wenn auch etwas kitschige Ballade 'Avalon' anhört, ist das immer höchste Qualität.
Ich denke, die Problematik liegt eher darin, dass zum einen die Balance zwischen anspruchsvollen, langen und kompakten, eingängigen Songs nicht ganz so exzellent gelingt wie üblich und es zudem keinen alles überragenden, dafür aber einen verzichtbaren Song gibt. Wo 'Light And Space', 'The Ravages Of Time' oder 'Narcissus' den Ausrutscher 'Keep My Head' auf "Hypothetical" mehr als wett gemacht haben, sind auf "Critical Mass" solche Monoliten nicht wirklich vorhanden.
So wirkt der Titeltrack - der einzige in der Karriere der Band - in seinen mehr als 13 Minuten nicht gänzlich schlüssig. Nach dem phänomenalen ersten Part 'Fission' schaffen es der instrumentale Teil 'Fusion' und vor allem das akustisch-balladeske 'Lucky' nicht den Kreis zum Beginn zu absoluter Zufriedenheit zu schließen. Und mit dem im Refrain mächtig einfallslosen 'Round And Round' gibt es eben auch einen Song, der es mühlelos auf die Bottom-List schafft und neben 'Keep My Head' wohl die schwächste Nummer in der Karriere der Band ist.
Die "Definitive Edition" beinhaltet die bereits auf der bei Veröffentlichung erschienenen Limited Edition enthaltenen 'Do Unto Them' (atmosphärische, schöne Ballade) und 'New Beginning' (kraftvoll-eingängiger Rocker) sowie eine Live-Version von 'Echoes Of Life', die in der Schweiz aufgenommen wurde. Auch hier lohnt sich die "Definitive Edition" also in erster Linie als Ersterwerb. Und auch wenn "Critical Mass" das am wenigsten brillante Werk der Band ist, greift man hier unbedingt zu. Ein (nur) sehr gutes Album.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk