THRONE OF HERESY - Decameron
Mehr über Throne Of Heresy
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- The Sign Records
- Release:
- 03.11.2017
- The Shores Of Issyk-Kul
- Pax Mongolica
- Siege Of Caffa
- The Plague Ships
- Decameron
- Liber Secretum
- Järtecken
- A Silent Vigil
- Alvastra
- The Pale Burden
Grandiose Vermischung der finsteren Extreme!
Na klar, THRONE OF HERESY ist ein typischer skandinavischer Death-Metal-Act, der sich die möglichst derbste Attacke zum Markenzeichen machen möchte und somit die landeseigene Tradition des Elchtods in die nächste Runde steuert. Alles also wie gehabt? Tja, Pustekuchen, denn der erste Eindruck, den die Band auf ihrem neuen Album hinterlässt, täuscht gewaltig. Nachdem man nämlich in den ersten drei Songs noch puristischen Schweden-Death in die Runde feuert, der von einigen niederländischen Kapellen Bonus-beeinflusst ist, schwenkt THRONE OF HERESY in eine sehr finstere Richtung um und schlägt mühelos die Brücke zu Acts wie NECROPHOBIC und EDGE OF SANITY, bei denen es bisweilen pechschwarz und melodisch zur Sache gegangen ist. Die Inspiration reicht bis in den Black Metal hinein und verleiht "Decameron" einen sehr universellen, schließlich aber auch unberechenbaren Anstrich, der gerade in der zweiten Hälfte noch für so manche Übnerraschung sorgt.
So erlebt man in 'Liber Secretorum' ein rabiates Duell zwischen frostigen Offensiven und forschem Todesblei, kann in 'The Pale Burden' erfahren, wie tief THRONE OF HERESY tatsächlich im schwarzen Stahl verwurzelt ist, darf sich vom punkigen Brecher 'A Silent Vigil' gehörig den Allerwertesten versohlen lassen und lernt schließlich, wie nah und gleichzeitig fern sich die beiden extremen Genres sein können und wie sie sich erstaunlich homogen zusammenfassen lassen. "Decameron" braucht ein paar Durchgänge, bis man wirklich verstanden hat, welcher Geniestreich der Band hier gelungen ist. Freunde von BLOODBATH bis NECROPHOBIC sollten sich Band und Album ganz oben auf die Einkaufsliste schreiben, denn viel souveräner als bei THRONE OF HERESY kann man den Grenzgang fast gar nicht gestalten. Fett!
Anspieltipps: Liber Secretorum, The Pale Burden, Siege Of Caffa
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes