THUNDER - Live At Islington Academy
Mehr über Thunder
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Edel/Ear Music
- Release:
- 26.01.2024
- Loser
- River Of Pain
- The Devil Made Me Do It
- Low Life In High Places
- Robert Johnson’s Tombstone
- You Can’t Keep A Good Man Down
- Love Walked In
- Backstreet Symphony
- I Love You More Than Rock`N`Roll
- Dirty Love
Weihnachtsfeier einmal anders.
In ihrer fast 35-jährigen Geschichte haben sich die britischen Hardrocker von THUNDER als richtige Arbeitstiere erwiesen, die selbst heutzutage, in denen so manche 1980er-Größen eher spärlich mit Veröffentlichungen umgehen, vor Eifer und Fleiß nur so strotzen. Die Liste ihrer Studioalben ist lang, die der Live-Alben sogar noch länger, doch stets ragten Quantität und feinste Hard-Rock- und Heavy-Metal-Momente heraus. In diesen Tagen beehren uns Frontmann Danny Bowes und Co. gleich mit zwei Mitschnitten, die beide die große Klasse dieser sträflich unterbewerteten Band herauskristallisieren.
"Live At Islington Academy" wurde am 19. Dezember 2006 – also im Zuge des "Robert Johnson's Tombstone"-Albums – in sehr intimer Atmosphäre vor knapp 800 Zuschauern im Rahmen der "Planet Rock Radio UK"-Weihnachtsfeier aufgenommen und ist ein Hit-Arsenal, wie es im großen THUNDER-Buch steht. Da ich persönlich den passenden Studiodreher sehr mag, bin ich beim bluesrockigen Titeltrack, sowie dem heimlichen Hit 'The Devil Made Me Do It', natürlich Feuer und Flamme und zeitgleich Zeuge eines ohnehin sehr lohnenswerten Live-Outputs: Der Klang ist klar und druckvoll, die Songs kommen angenehm heavy aus den Boxen und die doch geringere Zuschauermenge hat hörbar ihren Spaß mit Gassenhauern wie 'You Can't Keep A Good Man Down', 'River Of Pain' oder 'I Love You More Than Rock'n'Roll'. Man muss sich schon beherrschen, im heimischen Wohnzimmer nicht mitzuklatschen oder lautstark die Nachbarn aus dem wohlverdienten Schlaf zu grölen.
Zwar haben wir nur rund 68 Minuten zu bewundern, aber hier drückt sich mit 'Low Life In High Places', 'Backstreet Symphony' und 'Dirty Love' zum Schluss die Créme de la Créme des donnernden Hardrock-Arsenals die Klinke in die Hand und zeigt die Briten in bestechender, weil so frischer und unbekümmerter Stimmung – klar, Weihnachten stand auch vor der Tür. Still und heimlich hätte ich mir auch lieber solch eine Weihnachtsfeier gewünscht als von meinem Arbeitgeber nur einen Billigwein geschenkt zu bekommen. Doch auch ohne Fusel im Schädel rockt "Live At Islington Academy" sehr gut vor sich hin und kann auch als kleines, aber feines Best-Of-Scheibchen THUNDERs herhalten. Einzig 'Higher Ground' und 'Empty City' vermisse ich beim Gig in der Islington Academy, doch dafür springen die beiden Rundlinge der "Live At Leeds"-Scheibe in die Bresche.
- Redakteur:
- Marcel Rapp