THUNDERPUSSY - Thunderpussy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2018
Mehr über Thunderpussy
- Genre:
- Rock / Grunge / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Stardog Records / Republic Records / Universal Music
- Release:
- 10.08.2018
- Speed Queen
- Badlands
- Fever
- Torpedo Love
- Velvet Noose
- Gentle Frame
- Al In
- The Cloud
- Pick It Up
- Utero Tango
- Thunderpussy
- Young & Pure
Von wegen "Thunder".....
Der Bandname sollte auf jeden dafür sorgen, dass man diese vier Damen aus Seattle zumindest einmal wahrnimmt. Für noch mehr Aufsehen werden jedoch die Videos der Formation sorgen, die ganz offensichtlich darauf abzielen, den Zuseher zu erregen. Inwiefern dieses, mitunter fast schon plump zu betrachtende Auftreten tatsächlich auf eine Intention der Band zurückzuführen ist, weiß man zwar nicht, ausschließen kann man es aber auch nicht.
Nehmen wir aber dennoch einfach mal an, dass das Quartett dafür einen "Souffleur" hatte und Molly Sides (voc.), Whitney Petty (guit.), Leah Julius (bass) und Ruby Dunphy (dr.) einzig und allein mit ihren Songs auf sich aufmerksam machen wollen. Das ist ihnen ganz offensichtlich schon in den Anfangstagen der Bandexistenz gelungen, denn schon ihre erste Aufnahme - die Single 'Velvet Noose' - wurde über das von PEARL JAM-Gitarrist Mike McCready betriebene Label HockeyTalkter Records in Umlauf gebracht.
Diese Connection scheint den Mädels sehr hilfreich gewesen zu sein, denn nur kurze Zeit später tat sich THUNDERPUSSY mit Produzentin Sylvia Massy zusammen, um vorliegendes Debütalbum aufzunehmen. Dieses enthält 12 Songs, die stilistisch ein breites Spektrum abdecken, aber leider nicht durchwegs überzeugen können.
Während es im Opener 'Speed Queen' deftig rockend zur Sache geht und die Erwartungshaltung beim Hörer blitzartig hochgeschraubt wird, entpuppt sich das folgende 'Badlands' als schwerfällig aus den Boxen mäandernder Alternative / Indie Rock-Langweiler. Diese unspektakuläre, in manchen Momenten kurz und bündig als lahmarschig zu betrachtende Vortragsweise, wird in weiterer Folge leider sogar zum Standard-Programm, denn so richtig losbrettern können danach weder 'Fever', noch das verheißungsvoll betitelte 'Torpedo Love'. Im bereits erwähnten 'Velvet Noose' gibt das Quartett dann zumindest phasenweise doch wieder ein wenig Gas, Freude bei Fans von "aufgeräumten" HOLE und frühen L7 sollte sich auf jeden Fall auslösen lassen.
Richtig fett (geschweige denn hart und heftig) rockende Exponate liefert THUNDERPUSSY aber leider bis zum Ende hin nicht mehr, weshalb sich der Hörgenuss eher auf jene Zielgruppe beschränken dürfte, die ihren Rock bevorzugt unauffällig und ruhig konsumiert. Spieltechnisch und auch was den unprätentiösen Gesang von Molly betrifft, gibt es zwar kaum etwas zu bemängeln, wer jedoch auf Grund des Bandnamens eine entsprechend derb-rockende Formation erwartet, dürfte vom Vortrag der Damen aus dem Nordwesten der USA eher enttäuscht sein.
Folglich wird der erwartungsfreudige Fan auch weiterhin der leider nicht mehr existierenden, aber wohl auf ewig einizigen, wirklich fett rockenden THUNDERPUSSY huldigen: ALABAMA THUNDERPUSSY!
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer