THYRFING - Vanagandr
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2021
Mehr über Thyrfing
- Genre:
- Viking Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Despotz Records
- Release:
- 27.08.2021
- Döp Dem I Eld
- Undergångens Länkar
- Rötter
- Fredlös
- Järnhand
- Håg Och Minne
- Träldomsord
- Jordafärd
Wikinger mit Niveau<br />
Vermutlich überrascht es den einen oder anderen, der mich nicht allzu gut kennt, aber ich habe schon immer eine Schwäche für Pagan, Folk und Viking Metal gehabt, auch wenn diese über die Jahre etwas in den Hintergrund getreten ist. Eine Band, die ich aber immer noch mit viel Interesse verfolge, ist THYRFING. Die Schweden legten vor Jahren mit "Farsotstider" eines meiner absoluten Lieblingsalben des Genres vor und zeichnen sich seit langer Zeit als eine der ernsthaftigsten und daher auch ernstzunehmendsten Bands diese Genres aus. Denn natürlich wurde grade im Wald- und Wiesenmetal über die Jahre auch viel Unsinn veröffentlicht, Sammlungen bekloppter Sauflieder mit Akkordeonbegleitung und all dieser Klamauk, der dem Genre einen schlechten Ruf verschafft hat, so wie es die Clownbands nun mit Power Metal machen.
Doch THYRFING waren schon immer eine ganz andere Hausnummer, düster, brachial, auf den klassischen Metal fokussiert und mit einem Talent dafür, Folk-Melodien und Keyboards stilsicher und dezent einzusetzen. Daran hat sich auch mit dem neusten Album "Vanagandr" nichts geändert. Wir bekommen ausladende Songs geboten, die näher an Death und Black Metal als bei weiten Teilen der Konkurrenz angesiedelt sind, die aber dank gelegentlicher epischer Keyboardpassagen und ein paar schöner Folkmelodien dieser typische THYRFING-Hauch umweht. Ernsthaft, melancholisch und würdevoll würde ich die Ausstrahlung des Albums nennen, viel fröhlicher als bei 'Rötter' wird's nicht im Hause THYRFING und viel epischer als im abschließenden 'Jordafärd' auch nicht.
Kurzum, THYRFING folgt konsequent dem eigenen Weg irgendwo in der Mitte zwischen MANEGARM und MOONSORROW und beweist einmal mehr, dass man über nordische Mythen und Geschichte singen kann, ohne sich im Metrausch zu Tode zu schunkeln, "Vanagandr" ist eine Platte, der ich zutraue im Herbst noch zu wachsen, denn bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad entfalten solche Kompositionen nie ihre ganze Magie. Wer auch im Jahre 2021 immer noch Bock auf skandinavischen Pagan Metal hat, der kommt an diesem Album nicht vorbei und ich bin immer froh, wenn meine alten Lieblinge sich selbst treu bleiben und starke Platten abliefern, Spiel, Satz und Sieg für THYRFING im Hause Päbst ist die logische Konsequenz.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst