TIAMAT - Wildhoney
Mehr über Tiamat
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 01.09.1994
- Wildhoney
- Whatever That Hurts
- The Ar
- 25th Floor
- Gaia
- Visionaire
- Kaleidoscope
- Do You Dream Of Me?
- Planets
- A Pocket Size Sun
[Klassiker]
Krass. Auch elf Jahre nach Erscheinen von "Wildhoney" wird mir mit jeder Note bewusst, was für ein Quantensprung dieses Album für die Band war und ebenso klar erscheint, warum Johan Edlund danach nicht mehr an diese Leistung herankam.
"Wildhoney" ist nicht nur ein Musikalbum, sondern vielmehr ein Gesamtkunstwert, welches man als solches bereits nach dem ersten Durchlauf begreift. TIAMAT gelingt hier auf 42 Minuten der perfekte Spagat zwischen hohem künstlerischen Anspruch, einer warmen Atmosphäre, Gänsehautmelodien und fragiler Düsternis.
Dass dieser gewaltige Sprung vom Doom/Death Metal der ersten drei Alben hin zu den Klangwelten des Wildhonigs von den alten Fans genauso akzeptiert und honoriert wurde wie von den neuen, lag daran, dass trotz aller Entwicklung ein Song wie 'Whatever That Hurts' durchaus noch mit früheren Hits wie 'The Sleeping Beauty' vergleichbar ist und dennoch wie selbstverständlich neben einem verträumten Track der Marke 'Do You Dream Of Me?' bestehen kann. Das macht den Silberling nur noch wertvoller.
Wer "Wildhoney" tatsächlich noch nie gehört haben sollte, dem sei gesagt, dass bei Songs wie 'Do You Dream Of Me?' oder 'A Pocket Size Sun' vor allem Bands wie PINK FLOYD oder DEAD CAN DANCE beim Songwriting Pate gestanden haben dürften, während 'Whatever That Hurts' oder 'Gaia' eher schwermütiger Doom sind.
Neben dem abwechslungsreichen Gitarrenspiel und den exzellenten, cleanen Vocals von Joha, sind es aber vor allem die unglaublich atmosphärischen Tastentöne, die immer wieder Farbtupfer setzen können.
Ganz klar. Mit "Wildhoney" befanden sich TIAMAT auf dem Zenit ihrer Kreativität und lieferten das beste Album ihrer Karriere ab, das in keiner ordentlichen CD-Sammlung fehlen darf.
Wer auf ganz alte ANATHEMA oder PARADISE LOST steht, dürfte auch mit den ersten drei Alben "Sumerian Cry", "The Astral Sleep" und vor allem "Clouds" glücklich werden. Während die nach "Wildhoney" erschienenen, guten "A Deeper Kind Of Slumber" und "Skeleton Skeletron" noch sehr viel experimenteller und mit deutlicherer Schlagseite in Richtung PINK FLOYD daherkamen, waren "Judas Christ" und "Prey" eher mäßiger Gothic Rock/Pop, der zumindest bei mir keine Bäume mehr ausreißen konnte.
Anspieltipps: Whatever That Hurts, Gaia, Do You Dream Of Me?, A Pocket Size Sun
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk