TIRAN - Demonia
Mehr über Tiran
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Dead Center Productions
- Release:
- 14.12.2009
- 39-666
- Provokator
- S.O.D.O.M.
- Demonia
- Kult Trupa
- Panika
- Molot Vedim
- Tvari
- Panzer, Vorwarts!
- Russian Vodka
Wenn der Wodka ein zweits Mal durch die Speiseröhre geht...
Manchmal muss man wirklich daran zweifeln, ob die vermeintlichen Heavy-Metal-Exotenstaaten diesen Ruf wirklich nur mangels finanziellem Support innehaben oder ob die Musik größtenteils dafür verantwortlich ist, dass es mit der jeweils landeseigenen Szene nicht vorangeht. In Russland sind derartige Schwierigkeiten vielleicht noch nicht ganz so stark ausgeprägt wie in den übrigen Ex-Sowjetstaaten, doch auch hier gibt es nur wenige Acts, die kompositorisch internationalen Anforderungen genügen. Und TIRAN gehören definitiv nicht dazu!
Die Band macht nämlich aus der Not eine Tugend und rumpelt mit dürftig abgemischtem Sound durch den Old-School-Thrash, ohne dabei zu realisieren, dass jeder Song auch etwas Prägnantes haben sollte, sei es nun ein charakteristisches Riff, eine Melodie, ein galantes Break oder was auch immer. TIRAN jedoch missachten diesen Umstand konsequent und beschränken sich darauf, einfach ein wenig herumzupoltern, ein paar technische Elemente einzubringen und dabei eine Pseudo-Progressivität an den Tag zu legen, die schon nach der Halbzeit des neuen Albums "Demonia" die Nerven gehörig strapaziert. Die Einflüsse aus dem Teutonen-Bereich können die Russen ebenso wenig verwerten wie die Inspiration solcher Bands wie CORONER oder bisweilen auch MORBID ANGEL ("Altars Of Madness"-Phase), da das Songwriting schlichtweg zu viele ziellose Momente aufweist. Und wenn TIRAN dann doch einmal Anstalten machen, etwas zielstrebiger voranzuschreiten, werden die Songs abrupt abgebrochen, ohne dass hierfür schon ein Anlass bestünde. Nummern wie 'Panika' und 'Kult Trupa' wirken entsprechend unfertig und fragmentarisch, aber eben nicht wie echte Songs.
Dass der beste und mit Abstand stärkste Song nicht einmal eine Eigenkomposition ist, erscheint daher schon fast als Selbstverständlichkeit. Aber immerhin: Das punkige 'Russian Vodka' aus der Feder von KOROZZIA METALLA ist richtig kultig und offenbart sich nicht als das halbgare Gemisch eines rückwärts eingenommenen Wodkas. Aber ein (auch noch fremdkomponierter) Song unter zehn Stücken ist als Gesamtausbeute erschreckend schwach!
Anspieltipp: 'Russian Vodka'
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes