TOEHIDER - The Last Six
Mehr über Toehider
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Just For Kicks
- I Was Almost Done
- So Goddamn Alive
- I Kill Me
- Patience And Time
- I Just Listen To Whatever's On The Radio
- In All Honesty
- Ding Dong Merrily On High
- Under The Mistletoe
- I Tried To Be Good
- Carol Of The Bells - Choral
- Carol Of The Bells - Rock
- Dear Santa
- .
- ..
- ...
- ....
- .....
- Why Are Things So Heavy In The Future?
- Do You Believe In Monsters?
- Too Much Information
- I Don't Really Know You That Well Yet
- Give Myself To Science
- I Can't Help But Follow It
- I've Never had Sex Before What's It Like?
- Heard It Before
- I'd Like You More
- Secure Your Load
- Purple Ped-Head
- Done And Dusted
Teil 2 des EP-Wahnsinns!
Man müsste davon ausgehen, dass sich Mike Mills bereits bei den ersten sechs EPs, die er mit seinem neuen Bandprojekt TOEHIDER innerhalb eines einzigen Jahres eingespielt hat, kreativ verausgabt hat. Doch Pustekuchen: In der gleichen Zeit hat das australische Musikgenie die gleiche Masse ein zweites Mal eingespielt und dabei noch weitere Seiten seines kreativen Schaffens eröffnet, die man vielleicht nicht so dringend erwartet hätte. Teil zwo des EP-Wahnsinns umfasst sechs weitere Abschnitte, die an sich noch eine Spur experimenteller ausgefallen sind als das Material von "The First Six" - leider aber auch nicht mehr durchgängig so überzeugend wie die Erstveröffentlichung unter dem Banner TOEHIDER.
Dabei beginnt Mills gewohnt souverän und widmet sich auf "In All Honesty" noch umfassend seinen Prog-Liebeleien. Die ersten sechs Songs haben zwar eine dezente Pop-Note, überzeugen aber wiederum mit kompakten Arrangements und anständigen Hooklines, die stellenweise auch an die ersten QUEEN-Releases erinnern. Auch wenn TOEHIDER bei Weitem nicht so pompös zu Werke gehen wie Brian May und Co. in ihrer progressiven Frühphase. "Under The Mistletoe" ist dann ein Schlenker in Richtung Weihnachten; die Band nimmt die besinnliche Stimmung an, wirft sie aber auch wieder ab, um ihr eigenes Ding aus den Carols zu machen. 'Dear Santa' und 'Under The Mistletoe' mögen in diesem Zusammenhang zwar etwas kitschig sein, doch angesichts des aufgegriffenen Themas passt das recht gut zur Atmosphäre dieser EP. Weniger ergreifend ist hingegen die schlicht ')' betitelte dritte Veröffentlichung, bei der Mills mit Ambient-Sounds experimentiert und sich auf einen Trip begibt, der zwar auch sphärische Tiefe genießt, musikalisch aber selten Aufregendes bietet. Insgesamt betrachtet scheint hier lediglich eine Laune aktiv geworden zu sein, die sich jedoch von dem, was man grob betrachtet 'typisch TOEHIDER' nennen darf, zu deutlich abhebt - nicht jedoch im Sinne eines Fehlers, sondern eher als gescheitertes Experiment, das nicht weiter vertieft werden muss.
Der zweite Silberling von "The Last Six" öffnet schließlich die letzten Türchen und reizt das rockige Spektrum völlig aus. "Do You Believe In Monsters?" ist an orchestrale Prog-Arrangements angelehnt, wirkt aber gelegentlich recht schwerfällig, da die Melodien nicht so recht sitzen. "Never Mind The Haulix" hingegen baut einen meilenweiten Kontrast auf, indem die fünf Songs sich mit dem Punk- und Noise-Genre widmen, hier aber keinen sicheren Anker finden. Zwar kicken Songs wie 'Heard It Before' und 'I'd Like You More', doch phasenweise merkt man schon, dass Mills hier nicht auf sicherem Terrain unterwegs ist. Bleibt noch der abschließende Longtrack 'Done And Dusted', gleichzeitig Titel der zugehörigen 1-Track-EP, der zwar einige Stimmungen aufgreift, aber nicht konsequent gebreakt wird, um etwas mehr Spannung herauszuschlagen. Dennoch sind auch hier Passagen enthalten, die Mills' Klasse als Komponist hervorheben, wenngleich man nicht von dem Gedanken loskommt, dass gerade hier etwas mehr Zeit Wunder gewirkt hätte. Dennoch: Guter Abschluss eines schwierigen, manchmal nicht adäquat lebendigen Doppeldeckers.
Wer TOEHIDER erleben und Mills' Kunst erfahren möchte, ist natürlich verpflichtet, sich alle Scheiben des Australiers zu besorgen. Als Einstiegsdroge in die verworrene Welt von TOEHIDER sei aber eher die erste EP-Compilation empfohlen, da man dort leichter Zugang bekommt und erst später versteht, warum "The Last Six" so ist, wie es ist. Im direkten Vergleich kann das zweite Paket aber schlussendlich nicht ganz mithalten und bekommt deswegen auch einige Abzüge bei fast allen enthaltenen EPs.
Anspieltipps: I Kill Me, In All Honesty, Do You Believe In Monsters?, Secure Your Load
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes