TORPEDOHEAD - III
Mehr über Torpedohead
- Genre:
- Hardrock / Rock N Roll
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Woodhouse Records
- Release:
- 29.04.2016
- Get Off My Back
- Wildfire
- Blood On Wheels
- Enough Is Enough
- Angel City
- Peace Of Mind
- Not Too Late
- Shanghide
- Drunk On Sunday
- Sweet Mystery
- Cesspool Dreams
Torpedo, Zündstufe III.
"III" ist ein guter Name für ein drittes Album. Das hat sich das hessische Trio TORPEDOHEAD vermutlich auch gedacht und seiner neuen Scheibe diesen ebenso knappen wie zutreffenden Titel verpasst. Mit dem bewährten Produzenten Siggi Bemm (KREATOR, THE GATHERING, UDO LINDENBERG), aber einem neuen Mann am Bass steht die Band auch 2016 wieder bereit zum Rocken.
Am aktuellen Album fällt vor allem die breitere Rockbasis auf. Die bisherigen Veröffentlichungen der Jungs erinnerten mich stark an den Sleaze Rock der 80er. Dieser Einfluss ist auch auf "III" nicht verschwunden: Verschiedene Gitarrensounds, die Talkbox und die Perkussion lassen immer mal wieder die frühen GUNS N' ROSES durchklingen, und die kratzige Stimme von Frontmann Spacebrain tut ein übriges. Aber die neue Scheiblette verarbeitet stärker als ihre Vorgänger auch Einflüsse aus verschiedenen Hardrock-Spielarten und Punk. Die Gruppe spricht selber von Rock 'n' Roll, was eine treffende Beschreibung ist, wenn man den Begriff nicht in seiner engeren Bedeutung des 50er-Jahre-Stils versteht.
Beim Eröffner 'Get Off My Back' wird erstmal das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten, und das lässig rockende 'Wildfire' und das leicht punkige 'Blood On Wheels' legen prompt nach. Einen Höhepunkt des Albums markiert 'Enough Is Enough' mit coolem Intro, markantem Talkbox-Einsatz und ordentlichem Gitarrensolo. 'Not Too Late' überrascht mit einem MAIDEN-artigen Intro, bevor der typisch rustikale Rocksound einsetzt. Aber auch auf ruhigere Töne versteht sich die Band. Neben der akustischen Ballade 'Sweet Mystery' gefällt vor allem das melodramatische 'Peace Of Mind': in bester 80er-Jahre-Manier fängt die Nummer mit akustischen Gitarren an, bis es zum großen Ausbruch von elektrischer Gitarre und Schlagzeug kommt. Und wird da im Solo kurz LYNYRD SKYNYRD zitiert? Im Gegensatz dazu halten 'Angel City' mit einer etwas schwächeren Melodie und 'Drunk On Sunday' (hier ist wohl auch der Text vom Punk beeinflusst?) mit seinem eintönigen Riffing nicht ganz die Qualität des restlichen Albums.
Auch auf "III" ist die Musik von TORPEDOHEAD nicht kopflastig oder hochkomplex, aber die Band hat wieder eine gut abrockende, unterhaltsame CD eingespielt und mit abwechslungsreichen Arrangements jedem Stück ein eigenes Gesicht gegeben. Man kann nur hoffen, dass es in der heutigen Zeit noch ein Publikum gibt, das auch bei leichter Kost diese detailfreudige Arbeit zu schätzen weiß.
Anspieltipps: Get Off My Back, Enough Is Enough, Peace Of Mind
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser