TOTAL DEVASTATION - Wreck
Mehr über Total Devastation
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Firebox
- Release:
- 25.09.2006
- Some Random
- Aware
- Collission Course
- The Great Revelation
- Surveillance
- Twitcher
- Unsung Hero
- High Standard
- Massive Manmade Burning
- Way To Better
- Wreck
Die finnische Härtnertruppe hat sich dereinst nach einem Song von IMPNAZ benannt und hat inzwischen auch schon über acht Jahre auf dem Buckel. In dieser Zeit hat das Sextett eine ganze Menge Demos und mittlerweile auch schon zwei Studioalben auf die Menschheit losgelassen, zu denen sich nun mit "Wreck" der so oft schicksalhafte Drittling gesellt. Da ich die beiden ersten Scheiben der Jungs nicht kenne, geh ich total unbefangen an diese Scheibe ran und gleich der Einstieg mit 'Some Random' lässt mich daran zweifeln, ob ich mich hiermit werde langfristig aufhalten können. Denn nach dem kurzen Sample zu Beginn hauen die Herrschaften gleich mal so heftig, breakig und alles zerschrotend auf den Putz, dass es nervenzerfetzender kaum sein könnte. Au weia, wenn das die ganze Dreiviertelstunde über so geht, dann kapituliere ich. Zum Glück zieht sich das anfängliche Inferno jedoch nicht quer durch die ganze Platte. Schon im Verlauf des ersten Titels kommen die Finnen mit einer unheimlich effektiven Tempo-Drosselung, genialen Leadmelodien und einem Schuss Atmosphäre um die Ecke.
Dies verstärkt sich beim folgenden 'Aware' noch mal ein gutes Stück, hier gibt's fast schon eine elegische Aura, und das Hinzutreten mächtiger Synthwände ergibt in diesem Kontext heftigster Riffs ein sehr einzigartiges Bild, das sich mir bisher nur sehr selten präsentiert hat. 'Collission Course' trifft dann die goldene Mitte der beiden ersten Tracks und gibt sich als gelungener Mix aus Aggro-Death und industrieller Kälte, der aber auch nicht an Hooklines geizt und dazu noch einen prägnanten Refrain in petto hat. Wieder langsamer und atmosphärischer ist dann 'The Great Revelation' geraten, das fast doomig wirkende Riffs und Keyboard-Sequenzen öfters mal mit kurzen Blasts und Doublebass-Attacken auf dem Schlagzeug kontrastiert. Psychedelische, cleane Gitarren und psychotischer Gesang verleihen 'Surveillance' seinen besonderen Charakter, während das Break-Monster 'Twitcher' den Hörer wieder ordentlich durch die Mangel dreht, bevor im zweiten Teil noch mal fantastische Doom-Passagen für bedrückte Entspannung sorgen. Das kurze 'Unsung Hero' besticht durch seine Prägnanz, die dennoch unvorhersehbare Momente aufweist und 'High Standard' kann mit viel Dynamik und rockigen Momenten überzeugen. Da ich euch die Überraschungen, welche die Jungs im letzten Drittel der Scheibe noch parat halten, nicht vermiesen möchte, will ich den Songdurchlauf an dieser Stelle beenden. Nur noch so viel: Qualitativ hält die Puste definitiv bis zum Ende!
So bleibt die Erkenntnis, dass sich das Album schon sehr rasch nach dem ersten Schock erschließt und es schnell möglich ist, in die ziemlich eigene Atmosphäre des Klanguniversums von TOTAL DEVASTATION einzutauchen. Definitiv keine alltägliche Band, deren auf den ersten Blick schroffes und unnahbares Antlitz schon bald Züge offenbart, bei deren Anblick man sich wohl fühlen kann. Solltet ihr als Fan von atmosphärischem Death Metal mit industriellen Momenten und prägnanten Keys unbedingt mal antesten, denn das ist mehr als überzeugend, was die Finnen uns hier auftischen.
Anspieltipps: Aware, Collision Course, The Great Revelation
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle