TOWNSEND, DEVIN - Lightwork
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2022
Mehr über Townsend, Devin
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- InsideOut
- Release:
- 04.11.2022
- Moonpeople
- Lightworker
- Equinox
- Call Of The Void
- Heartbreaker
- Dimensions
- Celestial Signals
- Heavy Burden
- Vacation
- Children Of God
Die 1001 Gesichter eines Devin Townsend.
DEVIN TOWNSEND ist immer gerne für musikalische Überraschungen zu haben, kein Album gleicht dem anderen. Und auch wenn viele Fans, mich inbegriffen, den "heavy" Townsend am ehesten vorziehen, ist er einfach ein zu großartiger Musiker, Sänger und Komponist, als dass man ihn auf ein Genre beschränken könnte oder er sich darauf überhaupt einließe.
Mit "Empath" kredenzte er 2019 sein bis dahin wohl rundestes Werk, da es quasi eine Zusammenfassung seines bisherigen Schaffens war, von laut und chaotisch, bis ruhig und geordnet, stets episch. 2021 veröffentlichte er mit "The Puzzle" und "Snuggles" zwei sehr experimentelle Alben auf seinem eigenen Label, die mir dann aber doch etwas zu sehr ambient waren. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie für Herrn Townsend wichtig waren, um sich als Künstler weiterzuentwickeln.
Auch wenn "Lightwork" wieder ein traditionelleres oder typischeres Album von ihm sein soll, beschreibt das eigentlich gar nicht, womit wir es hier zu tun haben. Denn ein Album wie "Lightwork" habe ich noch nie gehört. Es ist definitiv kein Album, das sich einem beim ersten Hören erschließt, sondern ist musikalisch schwer greifbar und pendelt sich irgendwo zwischen Progressive Rock, etwas Metal und Pop ein. Man kann sogar soweit gehen und es als avantgardistisch beschreiben, ohne ganz verrückt zu sein.
Die ersten drei Songs sind noch am schnellsten als townsend'sche Kost auszumachen: Der Opener 'Moonpeople', der quasi Titeltrack 'Lightworker' und mein Favorit des Albums 'Equinox'. Und schnell wird deutlich, dass "Lightwork" vielleicht eben genau das meint: Light Work, DEVIN TOWNSEND light. Gitarren und Schlagzeug sind sehr zurückgefahren und begleiten das Geschehen eher. Im Vordergrund steht eine schier unglaubliche Reise durch einen scheinbar unendlichen Sound-Kosmos, die als Ziel hat, die sich ausdehnenden Grenzen der Kreativität zu erreichen. Über allem thront das unverwechselbare Organ Townsends, der sämtliche Facetten seiner Stimme einsetzt, um das Erlebnis abzurunden. Es sind Songs wie 'Heartbreaker', 'Dimensions', 'Heavy Burden' oder das zehnminütige 'Children Of God', die einen im ersten Moment zwar etwas ratlos hinterlassen. Doch den abtenteuerlustigen Hörer wird das nicht abschrecken und ihn die abstrakte Schönheit auch dieser Songs erkennen lassen.
Es ist auf jeden Fall ratsam mit frischen Ohren, frei von jeglichen Erwartungen, an "Lightwork" heranzugehen. Dann kann man auf folgendes Fazit kommen: Ein absolutes bemerkenswertes und faszinierendes Album eines Ausnahmekünstlers.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke