TOXIC HOLOCAUST - Evil Never Dies
Mehr über Toxic Holocaust
- Genre:
- Thrash / Black Metal
- Label:
- Witches Brew
- Evil Never Dies
- War Is Hell
- Enemy Of Jesus
- Damned To Fire
- Exxxecutioner
- 666
- Summon The Beast
- Demise
- Warfare
- Dead To The World
- Fallout
- Atomik Destruktor
Kurze, aber naheliegende Eingangsfrage: Wie viel Scheiße muss man im Hirn haben, um seine Metal-Band TOXIC HOLOCAUST zu nennen? Antwort: Eindeutig ziemlich viel, was dieses Debüt, sinnigerweise auch noch mit "Evil Never Dies" betitelt, aber trotzdem musikalisch nicht in den negativen Bereich rücken kann. Thrash Metal mit Black-Metal-Vocals und Old-School-Riffgewitter à la frühe METALLICA konstituieren das erste Album des einzigen bei TOXIC HOLOCAUST tätigen Mitglieds namens Joel Grind. Und eben dieses animiert trotz der vorherrschenden primitiven Thrash-Splatter-Schock-Attitüde ganz schön zum Mitbangen.
Songtitel wie 'Exxxecutioner', 'Dead To The World' oder '666' sollten eigentlich Bände über die Qualität der zwölf Songs langen CD sprechen, tun aber genau dieses nicht, denn das hier vorliegende Debüt ist trotz einiger produktionstechnischer Schwächen ein amerikanisches Thrash-Metal-Brett geworden, das zum Kult-Fundstück avancieren könnte: Wenn nämlich wie zu Beginn bei 'War Is Hell' gleich derartige Riffbretter in das Ohr des geneigten Metal-Fans krachen, wie es hier der Fall ist, dann wird’s brandgefährlich für die Gesundheit der Wirbelsäule im Nackenbereich.
Der nächste Track namens 'Enemy of Jesus' setzt seinen Titel adäquat in etwas schnellere Musik um und klingt etwas brachialer, roher und näher am Black Metal als der Rest des Materials, bei dem dieser Einfluss eben nur in den Vocals offensichtlich erkennbar ist. Bei '666' dreht man das Tempo dann rauf, kommt in Speed-Metal-Regionen und streut ein großartiges Solo ein, wie es sowieso ziemlich viele auf "Evil Never Dies" gibt.
Eigentlich gibt's an TOXIC HOLOCAUSTs erstem richtigen Album nicht wirklich viel auszusetzen: Es ist ein tolles Ami-Style-Thrash-Album, das bis auf ein paar Black-Metal-Elemente sehr an METALLICAs "Kill 'Em All" erinnert und das vor allem durch einwandfreie Gitarrenarbeit und auch zum Teil echt gute Songs glänzt. Wer kein Problem damit hat, dass es sich bei dem Multi-Instrumentalisten Joel Grind (wie bei so vielen Amerikanern) offenbar um einen ziemlichen Kriegsfreak und Splatter-Movie-Schwachkopf handelt, der wird mit "Evil Never Dies" ein paar headbangende und gute metallische Stunden erleben. Richtig guter Metal-Stoff.
Anspieltipps: War Is Hell; 666; Summon The Beast
- Redakteur:
- Sebastian Baumer