TOXPACK - Epidemie
Mehr über Toxpack
- Genre:
- Oi / Streetpunk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- People Like You
- Release:
- 24.08.2009
- Kopfbohrer
- Ohne mich
- Für immer in mir
- No Remorse
- 100% Ich
- Was gestern war
- Epidemie
- Steig ein
- Beretta 92
- So viele Tage
- Aufstehen
- Outromatik
- Schmutziger Pakt
Nach zehn Jahren bereits eine Legende: Auf TOXPACK ist Verlass!
Man mag kaum glauben, dass TOXPACK gerade einmal knappe zehn Jahre im Geschäft sind: 2001 gegründet konnte sich die Band relativ schnell eine anständige Underground-Reputation eerarbeiten und gehört spätestens seit dem überzeugenden Drittwerk "Aggressive Kunst" zu den wichtigsten Protagonisten der deutschsprachigen Streetcore-Szene. Dem klassischen Zweijahres-Turnus folgend, setzen die Berliner mit "Epidemie" nun ein weiteres Zeichen für die hiesige Szene - wenn auch im Grunde genommen nur mit einer Routinelösung.
"Epidemie" schafft es jedenfalls nicht so einfach, sich als individuelles Werk im TOXPACK-Katalog freizuschwimmen. Die Band lässt sich immer wieder zu (wenn auch gelungenen) Eigenzitaten hinreißen, spult im weitesten Sinne eine erfolgversprechende Masche ab und etabliert letzten Endes auch die bandtypischen Charakteristika. Doch das alleine reicht nach einer Dekade nicht mehr aus, um restlos begeisterte Meinungen zu schüren. Wenn der Hauptstadt-Fünfer in Nummern wie 'Kopfbohrer' oder 'Steig ein' (mit Unterstützung der DISCIPLINE-Recken Joost und Erik) aufs Tempo drückt, geht alles steil, und auch hymnische Tracks wie '100% Ich' und 'So viele Tage' sind fein und gut, aber eben nichts, was man von dieser Bands nicht schon in ähnlicher Form vernommen hätte.
Daher ist "Epidemie" insgesamt auch eher eine Bestätigung der Qualitäten dieser toxischen Zusammenrottung, jedoch kein Album, welches für den weiteren Karriereverlauf eine wegweisende Stellung einnehmen könnte. Andererseits: Muss das sein? Ist gezielte Weiterentwicklung in diesem Genre gefragter als die Message, die in den Songs transferiert wird? Sicher, man kann hier geteilter Meinung sein, was sich für TOXPACK einmal mehr bestätigend auszahlt, schließlich ist auch der fünfte Silberling musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Aber irgendwo schlummert dann doch die Hoffnung, dass die Band noch mehr Kanten einbaut und sich zumindest härtetechnisch noch einmal verbessert. 'No Remorse', bei dem übrigens PRO-PAIN-Chef Gary Meskill beteiligt ist, darf man diesbezüglich als richtungsweisend bezeichnen. Aber, und das sei hier noch einmal betont: Das TOXPACK liefert auch anno 2009 eine absolut überzeugende Leistung ab, die durch Kompositionen wie 'Aufstehen' und 'Outromatik' zum Schluss treffend gekürt wird!
Anspieltipps: Aufstehen, Beretta 92, No Remorse
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes