TRAGODIA - Mythmaker
Mehr über Tragodia
- Genre:
- Progressive Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Kolony Records
- Release:
- 01.11.2013
- A Cry Among The Stars
- The Oracle And The Muse
- A Temple In Time
- Wisdom In The Meadows Of Sorrow
- Tidal Waves Of Greatness
- Once In Arcadia
- The Stone And The Idol
- Born Under Niobe
- Mythmaker
- The Weeping Rock Of Seriphus
- Downfall Of The Ancients 2013 (Bonustrack)
Gelungene Entwicklung vom Gothic zum progressiven Power Metal
TRAGODIA wurde bereits 1996 als Gothic-Metal-Band gegründet und hat seit Veröffentlichung des Debütalbums im Jahre 2006 eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt. Denn die Band hat immer mehr der typischen Stilelemente, die Klavierbegleitung zur gedämpften Gitarre in den Strophen, die übertriebene Vorliebe zum allzu geraden Takt und ähnliches Stück für Stück über Bord geworfen. Ersetzt wurde dieser Ballast durch Elemente aus dem progressiven Power Metal der europäischen Spielart, was dem Gesamtsound hörbar gut tut.
Und nun, mit "Mythmaker" erreicht diese Entwicklung vorerst ihr Ende. Auf zehn neuen Songs und einer Neueinspielung vom Debütalbum zeigt die Band ihr ganzes Können und bietet eine durchweg starke Vorstellung.
Basis des Bandsounds sind aggressive Gitarren, die leider etwas zu modern und wenig raumgreifend in Szene gesetzt wurden, untermauert von abwechslungsreicher Rhythmusarbeit und großzügigem Keyboardeinsatz. Damit erinnert man prinzipiell an die letzten KAMELOT-Alben mit Roy Khan am Mikro, geht aber weniger schwülstig und deutlich songorientierter zu Werke. Auch scheut man sich nicht davor, in den Strophen das eine oder andere Mal das Tempo deutlich anzuziehen und verdächtig nahe an den Power Thrash heranzupirschen. Auch beim Gesang wird in diesen Momenten die nötige Aggression nicht gescheut und man kann daher von gelungenen Ausbrüchen sprechen.
Doch die Stärke von TRAGODIA liegt eindeutig in den Refrains, bei denen man sich die Vorliebe der Gothic-Vergangenheit für hohe Eingängigkeit und ein gutes Maß Bombast bewahrt hat. Da die Band aber nie wirklich in plumpe Kitschorgien versinkt, bieten diese Refrains immer Orientierungspunkte innerhalb der Songs und setzen sich direkt im Ohr fest. Am besten kann man das im vorab veröffentlichten 'A Temple In Time' oder 'The Stone And The Idol' bewundern. Alle Stärken bündelt die Band jedoch in 'Born Under Niobe', das durchaus als Referenz dafür herhalten kann, wofür TRAGODIA im Jahre 2013 steht: Vertrackte Rhythmusarbeit, variabler Gesang und variabler Keyboardeinsatz, instrumentale Qualität und vor allem Breitband-Refrains, die sowohl Freunde des europäischen Power Metals als auch des Gothic Metals begeistern sollten.
Somit ist "Mythmaker" eine rundum starke Scheibe geworden, die sich Freunde von modernem Power Metal, Progressive Metal und Gothic Metal gleichermaßen einmal anhören sollten, um sie sodann vielleicht in ihre Sammlung und ihr Herz zu schließen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst