TRAIL OF BLOOD - Closer To God
Mehr über Trail Of Blood
- Genre:
- Melodic Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Kernkraftritter Records
- Release:
- 09.10.2020
- Shedding Ov A God
- Closer To Heaven
- The Great Equestrienne
- I, The Abyss
- He Who Has Spoiled The Flesh
- Until the Light Takes Us All
- Jesaja 14 12
- Lunarrpryest
- Take Another Lamb
Hut ab, Jungs!
So richtig aus dem Underground kamen die Jungs von TRAIL OF BLOOD mit ihren bisherigen drei Alben noch nicht. Das soll sich allerdings mit "Closer To God" und einer abermaligen Qualitätssteigerung seit dem letzten "Judas Evangelion" von 2017 ändern. Stilistisch hat sich bei den Melo-Thrashern aus Parchim seitdem zwar nicht viel verändert: In guter, traditioneller Bay-Area-meets-Ruhrpott-Manier riffen sich die Jungs noch immer die Finger wund, hauen ab und an ein paar richtig schmucke Melodien ins Feuer und garnieren das Ganze mit einer nicht unwesentlich drückenden Prise Death Metal. Aber generell wirkt Album Nummer vier noch um einiges konsequenter, expliziter auf den Punkt gebracht, einfach reifer.
Zugegeben, auch "Closer To God" muss einige Abzüge in der B-Note verbuchen: Speziell etwas mehr Abwechslungsreichtum, mehr Mut auch über den Tellerrand hinauszuschauen, hätte den knapp 37 Minuten sehr gutgetan. Langweilig wird das Album über die vollständige Distanz aber auch nicht, im Gegenteil: Darüber hinaus erfreut das gute Teil jeden Metal-Fan: Mit neun Songs ist es nicht zu lang und ausufernd, mit 'He Who Has Spoiled The Flesh', 'Lunarrpryest', der Single-Auskopplung 'Shedding Ov A God' sowie dem sehr klassisch angehauchten 'The Great Equestrienne' gibt es auch Herausragendes zu verzeichnen, technisch sowie in Sachen Songwriting merkt man, dass TRAIL OF BLOOD hier nicht ihr allererstes Werk auf die Menschen loslassen und wissen, wo lang der Thrash-Metal-Hase läuft.
Speziell hierzulande haben es die TRAIL OF BLOOD-Musiker mit einer stattlichen Anzahl an qualitativ guten Bands desselben Genres zu tun, doch die Wüteriche aus Parchim gehören definitiv zu der besseren Sorte und verstehen es sehr gut, wie man vom ersten bis zum letzten Ton von "Closer To God" merkt, unterhaltsame, wütende, melodische Elemente in einen Sack zu stecken, überlegt draufzukloppen und den Fans zum Fraß vorzuwerfen. Sie sind mit dem Rundling vielleicht nicht näher an Gott, aber dafür an den ersten Reihen der einheimischen Thrash-Metal-Szene.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp