TRISKELYON - Artificial Insanity
Mehr über Triskelyon
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Moribund Records
- Release:
- 08.09.2023
- Tektyranny
- At War With Demons
- Bringer Of Chaos
- Is Hope Still Alive
- Obsolescence
- One Blood
- Visionaries
- Beyond The Past
- Celtic Creatures
- Why Burn
- It Doesn't Really Matter
Die Leadgitarre ist jedenfalls gut.
"Artificial Insanity" ist das zweite Album des Thrash-Metal-Projektes TRISKELYON des Gitarristen Geoff Waye. Wie bisher lässt sich der Musiker aus Kanada auch auf der neuen Scheibe von verschiedenen Musikern und männlichen wie weiblichen Sängern unterstützen, wobei dieses Mal auch ein echtes Schlagzeug zum Einsatz kommt. Unter seinen Mitstreitern finden sich unter anderem Mitglieder von Geoff Wayes anderer Band CATEGORY VI, INFRARED und MORTILLERY. Das sind Gruppen, die hierzulande nicht im Mainstream angekommen sind, aber wer sich gelegentlich die interessante kanadische Szene anschaut, dürfte schon mal über den einen oder anderen Namen gestolpert sein.
'Tektyranny' liefert dem Album mit seinem etwas längeren, interessanten Intro, dem variablen Gesang des INFRARED-Frontmanns Armin Kamal und der nicht nur im Solo starken Leadgitarre einen guten Einstieg. Aber bald wird deutlich, dass sich TRISKELYON vom eher melodischen Thrash Metal zum Baller-Thrash begeben hat. 'At War With Demons' mit Hochgeschwindigkeitsgeknüppel und schriller Stimme und das richtungslose 'Obsolescence' ebenfalls mit schwächerem Sänger punkten nur durch ihre Gitarrensoli, das monotone Trommelfeuer von 'Celtic Creatures' nicht einmal damit. Etwas besser wirken das eher düstere 'Is Hope Still Alive' und das marschierende 'Visionaries', dessen Sänger gelegentlich jammert wie Axl Rose Junior. 'Why Burn' sorgt mit seiner Black-Metal-Tendenz zumindest für etwas Abwechslung.
Klar auf der Habenseite steht 'One Blood', dessen Dramaturgie klug knallharten Thrash, melodische Parts, sägende Riffs und ein paar kleine Überraschungen kombiniert. Wie sein Vorgänger endet auch "Artificial Insanity" mit einem Cover, und zwar heuer 'It Doesn't Really Matter' der Lockenköpfchen von PLATINUM BLONDE. Dieser Track ist der Ruhepol des Albums, auch wenn er den Härtegrad des Originals deutlich übertrifft.
Symptomatisch für das Album ist 'Beyond The Past', das mit einem langen, vielversprechenden Vorspiel anfängt, aber anschließend in das übliche Geballer zurückfällt, aus dem - wieder einmal - nur das Gitarrensolo herausragt. Wer sich gerne von Hauruck-Thrash die Rübe wegblasen lässt, dürfte mit "Artificial Insanity" gut bedient sein. Wer aber am gehobenen Thrash Metal die eigenartige Kombination von Härte und Melodie schätzt, wird mit der Scheibe nicht satt. Auf Geoff Wayes gekonntes Gitarrenspiel und die technische Akkuratesse auch der übrigen Musiker ist nach wie vor Verlass, aber das allein macht noch kein wirklich gutes Album.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser