TURNER, JOE LYNN - Live In Germany
Mehr über Turner, Joe Lynn
- Genre:
- Melodischer Hardrock
- Label:
- Frontiers Records / Soul Food
- Release:
- 10.10.2008
- Death Alley Driver
- I Surrender
- Power
- Street Of Dreams
- Power Of Love
- Can't Let You Go
- Jealous Lover
- Your Love Is Life
- Blood Red Sky
- Stone Cold
- Can't Happen Here
- Spotlight Kid
- Burn
"Live In Germany" - bei diesem Namen dürften viele altgediente Rocker an das legendäre halboffizielle Livealbum der frühen RAINBOW denken. Dass JOE LYNN TURNER seine aktuelle Veröffentlichung ebenso genannt hat, wird wohl nicht nur daran liegen, dass hier sein Auftritt beim United Forces of Rock-Festival 2007 in Ludwigsburg mitgeschnitten worden ist. JLT war der Sänger der dritten Generation von Ritchie Blackmores RAINBOW und ist auf den drei Studioalben "Difficult To Cure" (1981), "Straight Between The Eyes" (1982) und "Bent Out Of Shape" (1983) sowie der EP "Jealous Lover" (1981) zu hören. Und genau aus dieser Phase seiner Sangeskarriere setzt sich die neue Liveplatte überwiegend zusammen.
Für viele Fans war das Thema RAINBOW nach dem Ausstieg ihres ersten Sängers Ronnie James Dio abgehakt. Denn es war nicht nur der Abschied von der Originalstimme, sondern auch von der charakteristischen bombastischen, phantasievollen Musik, einem Konzept, das R.J. Dio darauf für zwei Alben bei BLACK SABBATH und dann in der Frühphase seiner eigenen Band DIO weiterverfolgen sollte. RAINBOW verloren etwas von ihrer Exklusivität, lieferten aber mit einem kompakteren Rock immer noch gute Arbeit ab. Die Qualität von Blackmore ist unbestritten, und mit seinem früheren DEEP PURPLE-Kollegen Roger Glover am Bass und als Produzent sowie eben Joe Lynn Turner als Sänger hatte er eine kompetente Kernmannschaft am Start. Vor allem zu Hause in Großbritannien wurde die Band nun auch durch einige Singlehits wie 'I Surrender', 'Can't Happen Here', 'Stone Cold' und 'Street Of Dreams' populär und gelangte so ins Gedächtnis eines breiten Publikums.
Und genau diese Hits und weitere wichtige Titel liefert JOE LYNN TURNER seinem Publikum. Auf "Live In Germany" zeigt er sich nach wie vor gut bei Stimme, und je länger der Auftritt schon andauert, desto mehr dreht er auf, wie vor allem am Ende bei den dramatischen Knallern 'Can't Happen Here' und 'Spotlight Kid' sowie dem abschließenden PURPLE-Cover 'Burn' festzustellen ist. Auch seine Band macht einen guten Job. Der Gitarrist hat dabei die undankbare Aufgabe, einen Blackmore zu covern. Klugerweise wurden hier gegenüber den Originalaufnahmen die Keyboardparts ausgeweitet, man höre sich daraufhin einmal 'Power' oder gar 'Death Alley Driver' an. Fette Orgeln im typischen Jon-Lord-Sound sind oft zu hören. Bei 'Jealous Lover' hat man das Gefühl, das Aroma von STEVIE WONDERs 'Superstitious' zu schmecken, und bei 'Stone Cold' dasjenige von FOREIGNERs 'Waiting For A Girl Like You'. "Live In Germany" ist das erste Livealbum von Mr. Turner, und so hat er mit 'Power Of Love', 'Your Love Is Life' und 'Blood Red Sky' auch drei Kostproben seines jüngeren Solomaterials untergebracht, die neben dem bekannten RAINBOW-Stoff durchaus bestehen können.
Ob sich JLT mit dieser musikalischen Vergangenheitsbewältigung selbst einen Gefallen getan hat, ist eine andere Frage. Für Fans klassischen Hardrocks ist heute Feiertag.
Anspieltipps: Death Alley Driver, Blood Red Sky, Stone Cold, Spotlight Kid
- Redakteur:
- Stefan Kayser