TWELVE TRIBES - The Rebirth Of Tragedy
Mehr über Twelve Tribes
- Genre:
- Metalcore / Alternative Metal
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 07.06.2004
- Post Replica
- Baboon Music
- Translation Of Fixes
- Venus Complex
- Backburner
- Chroma
- The Train Bridge
- Godshaped War
- Luma
- Flight Of The Pathogen
Die TWELVE TRIBES kommen aus Ohio/USA und haben Ende des letzten Jahrtausends einen Longplayer ("As Feather To Flowers And Petals To Wings") und eine EP ("Instruments") verzapft, ehe man sich nach intensivem Touren auf Identitätssuche begab, die in dieses Album mündete. Dabei wurde die Platte von einem schwierigen Entstehungsprozess begleitet, denn man wollte sich nicht nur von den üblichen Metalcore-Bands abgrenzen (Motto: "Rückbesinnung auf Zeiten, als Musik mehr als Fashion war"), sondern legte beim Schreiben der Songs auch einen sehr hohen Grad an Perfektionismus an den Tag. Geschlagene zwei Jahre dauerte es, bis die Fünf ein Ergebnis erreicht hatten, das sie zufrieden stellte.
Und nun bin ich am Zug. Zugegeben, ich musste mich erstmal ein wenig mit "The Rebirth Of Tragedy" anfreunden und brauchte zunächst ein paar Durchläufe für die Scheibe. Aber ich betrachte es auf jeden Fall als gutes Zeichen, dass das Album mit mehrmaligem Hören beständig wuchs.
TWELVE TRIBES klingen wie eine härtere, hardcorelastige Variante von KORN, aber dann auch wieder nicht. Als grobe Einordnung mag das herhalten, aber eine vollständige Charakterisierung ist das noch lange nicht. Die Band bewegt sich irgendwo zwischen Metalcore und Alternative Metal, der Rundling hat einen hohen melodischen Anteil, variable Vocals und treibendes Riffing zu bieten. Das Ganze klingt auf jeden Fall recht eigenständig und während die Tempowechsel und melodischen Einsprengsel die Songs recht abwechslungsreich machen, wirkt dem das relativ gleichförmige Riffing allerdings etwas entgegen.
Außerdem ist "The Rebirth Of Tragedy" sehr homogen, gerade die ersten vier Songs klingen wie aus einem Guss und könnten auch glatt als 16-minütige Bandhymne durchgehen. Das hört sich alles wirklich klasse an, aber insgesamt hätten der Platte noch ein, zwei Nummern mit einer etwas anderen Ausrichtung sehr gut getan, denn so hat man doch irgendwann das Gefühl, zehn Mal den gleichen Song zu hören.
Die Arrangements sind sehr ausgefeilt und neben den heftigen, rifforientierten Passagen wird auch ruhigen Intermezzi viel Raum gelassen. Allerdings wirkt die Platte auf mich auch ein ganz klein wenig zu konstruiert.
Ein weiteres Manko an "The Rebirth Of Tragedy" ist, dass die Songs zwar durchgehend ziemlich gut sind, aber es kristallisiert sich einfach kein absolutes Highlight heraus; es gibt keinen Song, bei dem einem vor Verblüffung oder Faszination der Mund offen stehen bleibt.
Deshalb kann das Fazit auch nur lauten, dass "The Rebirth Of Tragedy" eine ziemlich starke Scheibe geworden ist, die von der Höchstnote jedoch noch ein Stück entfernt ist. Allerdings ist es sehr positiv, dass die TWELVE TRIBES ihren eigenen, typischen Bandsound gefunden haben und eine stimmige Mischung zum Besten geben. Ich kann mir gut vorstellen, dass Genrefans mit diesem Rundling sehr viel Freude haben werden.
Der Song 'Venus Complex' kann auf http://www.roadrunnerrecords.de als MP3 angetestet werden.
Anspieltipps: Post Replica, Venus Complex, The Train Bridge
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer