TWIN FLAMES - Twin Flames
Mehr über Twin Flames
- Genre:
- Alternative / Gothic / Experimental
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Timezone Records
- Release:
- 08.04.2016
- Androgynoi
- Surrender
- Nameless Lover In The Wind
- Accolade
- Ekaterina
- Jorinde & Joringel
- Tara's Well
- Resurrection
Finsterer Gothic-Trip mit ausbleibender Tiefenwirkung
Ethereal Rock ist das Genre, das TWIN FLAMES aus Hamburg sich als eigene Nische auf die Fahne geschrieben hat. Konkret bedeutet dies: akustische, introvertierte Sounds, düstere Atmosphere, ein wenig Ambient und schließlich eine Frontelfe, die mit ihrer fast schon opernhaften Stimme einen Kontrastpunkt setzen soll. Funktioniert das? Nun, leider nicht.
Denn gerade die vokale Performance ist über weite Strecken mehr als nur gewöhnungsbedürftig und dementsprechend nicht dazu in der Lage, die emotionalen Inhalte der Musik adäquat zu vermitteln. Das phasenweise wirklich anstrengende Geheule am Mikro beeinträchtigt die eigentlich sehr dichte Gesamtstimmung nachhaltig und offenbart sich von der ersten Sekunde an als großer Störfaktor im Sound der Hansestädter.
Und dabei ist der eigentliche Output auf "Twin Flames" gar nicht mal so verkehrt und funktioniert als Mischung aus DE/VISION und THE 3RD AND THE MORTAL grundsätzlich ganz gut. Die trippige Elektronik und auch die minimalistische Instrumentierung haben in ihrer Kombination Potenzial, wollen sich aber auf Teufel komm raus nicht mit dem biederen Gesang vereinen. Die Konsequenz: nervenaufreibende Hörerlebnisse und langatmige Performances, die mit wachsender Spieldauer immer weiter abtörnen. Und das ist gerade vor dem Hintergrund, dass TWIN FLAMES nicht das übliche Düster-Gewäsch in die Waagschale wirft, äußerst bedauerlich, denn letzten Endes scheitert das Debüt der jungen Hamburger lediglich an einem einzigen, aber eben wesentlich Bestandteil des Bandsounds.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes