ULYSSES - The Gift Of Tears
Mehr über Ulysses
- Genre:
- Progressive Rock/Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Symbioses Music/Musea Records
- Release:
- 06.03.2009
- Family Portrait
- Guardian Angel
- Lost
- How Much More
- Silence Of The Night
- The Gift Of Tears
- Anat
Stangenprog aus Holland.
"The Gift Of Tears" ist der zweite Longplayer der holländischen Proggies ULYSSES, auf dem sie sich irgendwo in der Schnittmenge von SUN CAGED, KNGHT AREA, DREAM THEATER und SHADOW GALLERY bewegen. Das sind sicher nicht die schlechtesten Referenzen. Deren Klasse - so viel vorweg - erreichen ULYSSES jedoch nicht.
Der Grund dafür ist einfach, dass "The Gift Of Tears" nicht wirklich über eine eigene Note verfügt. Alles, was man hier zu hören bekommt, bewegt sich zwar auf gutem Niveau, wurde aber so und besser auch schon von anderen Bands gespielt. Es gibt frickelige Instrumentalpassagen, stellenweise eingängige Refrains ('Guardian Angel'), eine kurze, sphärische Piano-Ballade ('Silence Of The Night') und ein 15-minütiges, mehrteiliges Epos zum Abschluss. Anders gesagt: genau die Zutaten, die man für ein Schubladen-Prog-Album so braucht. Da fehlt es an Eigenständigkeit, an den wirklich originellen Ideen, den großen Momenten, die man nach der ersten Zufuhr nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Dass Michael Hos zudem keine sehr prägnante Stimme hat, ist dabei natürlich nicht besonders hilfreich.
Ignoriert man aber die mangelnde Eigenständigkeit und hat sich erst mal an die Stimme von Michael Hos gewöhnt, ist "The Gift Of Tears" dennoch ein streckenweise gutes Album geworden. Was das Quintett anfasst, hat Hand und Fuß, die Songstrukturen sind flüssig, die Texte gut. Allen voran 'Anat', das vom plötzlichen Tod eines zweijährigen Kindes und den hinterbliebenen Eltern handelt. Spätestens, wenn im Song die Nulllinie ertönt, berührt das schon.
Das allein reicht aber nicht, um meine volle Begeisterung zu bekommen. Genau deshalb kann ich ULYSSES auch niemanden bedenkenlos ans Herz legen. Wer aber von progressiven Rock/Metal nicht genug bekommen kann und bei den Referenzen mehr als glücklich wird, sollte zumindest einen Lauschangriff auf MySpace vornehmen.
Anspieltipps: Guardian Angel, Anat
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk