UNE MISERE - Sermon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2019
Mehr über Une Misere
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 01.11.2019
- Sin & Guilt
- Sermon
- Overlooked/Disregarded
- Burdened/Suffering
- Fallen Eyes
- Beaten
- Grave
- Failures
- Damages
- Offering
- Spiral
- Voiceless
Keine Misere, dennoch unglücklich.
UNE MISÈRE kann man nicht nur aufgrund des Namens schnell falsch verorten, denn auch musikalisch gibt's auf "Sermon" astreinen Metalcore zu hören, der so gar nicht nach Island klingt, wo das Quintett nämlich herkommt. Denke ich Musik an die Insel aus Feuer und Eis, fallen mir als erstes natürlich sofort die bunten Proggies AGENT FRESCO ein, die sich gar nicht so ohne Weiteres einkategorisieren lassen, was man von UNE MISÈRE leider nicht behaupten kann.
Nicht falsch verstehen, das Rad muss ja nicht unbedingt ständig neu erfunden werden, aber "Sermon" begibt sich doch auf sehr ausgelatschte Pfade. Es hat alles Hand und Fuß, ist sehr gut produziert, keine Frage, auch ist es nicht grundsätzlich schlecht, jedoch schlicht gesagt total langweilig.
Was man der Band auf jeden Fall zu Gute halten muss, ist, dass sie auf 08/15-Breakdowns weitestgehend verzichtet. Stattdessen wissen sie mit extremeren Zutaten, wie Blast Beats und dissonanten Akkorden umzugehen. In guten Momenten fühle ich mich deshalb auch an HEART OF A COWARD oder BETRAYING THE MARTYRS erinnert, doch sehr in Grenzen. Am besten klingt UNE MISÈRE, wenn die fade Metalcore-Suppe etwas selbstständiger gewürzt wird und Songs wie das Doppel 'Overlooked/Disregarded' und 'Burdened/Suffering' herauskommen.
Präsenter ist die Frage, wem UNE MISÈRE denn mit dem Sound imponieren möchte? Fakt ist, "Sermon" sticht zu keiner Sekunde aus der Flut der Genre-Veröffentlichungen heraus, dafür gibt es viel zu viel (stärkere) Konkurrenz. Ich bin mir sicher, dass die UNE MISÈRE-Mannschaft ihre Zuhörerschaft finden wird, doch bevor ich mir "Sermon" ins Regal stelle, wird noch viel Wasser die Elbe runter fließen.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke