UNHEILIG - Zelluloid
Mehr über Unheilig
- Genre:
- Elektro-Rock
- Label:
- Four Rock Entertainment / Soulfood
- Release:
- 23.02.2004
- Die Filmrolle (Intro)
- Zauberer
- Hört mein Wort
- Willst du mich
- Himmelherz
- Auf zum Mond
- Freiheit
- Herz aus Eis
- Sieh in mein Gesicht
- Mein König
- Fabrik der Liebe
- Tanz mit dem Feuer
- Feier dich!
- Zeig mir, dass ich lebe (Bonus Track)
- Wenn du lachst (Bonus Track)
- Zelluloid (Instrumental)
Gerade mal zehn Monate nach dem zweiten UNHEILIG-Album "Das 2. Gebot" veröffentlicht der Graf sein neues Werk, das er praktisch im Alleingang produzierte. "Zelluloid" ist ein Konzeptalbum, das sich wie ein Film kurz vor dem Tod zwischen der 'Filmrolle' und dem Flappen von 'Zelluloid' abspielt. Dazwischen verarbeitet der Graf zum einen die einjährige Zwangspause zwischen den beiden ersten Silberscheiben wegen Vertragsstreitigkeiten, zum anderen den Tod vieler Freunde im vergangenen Jahr. Außerdem ist der Mann hinter UNHEILIG ein großer Fan von Soundtracks.
"Ich will Liebe,
ich will Schmerz,
ich will Hoffnung.
Willkommen in meinem Leben."
Nach dem Intro eröffnet 'Zauberer' das Werk im mittleren Tanzrhythmus, wobei der Graf für seine Verhältnisse schon fast hoch singt. Der Text ("...du bist nicht mehr der, für den es sich zu kämpfen lohnt.") erinnert ein wenig an SUBWAY TO SALLY's 'Falscher Heiland'. In 'Hört mein Wort' – ein typischer Song à la 'Sage ja' oder 'Komm zu mir' – kehrt der Graf zu seiner tiefen, charismatischen Stimme zurück. Eine gute Tanznummer, auch wenn der Refrain etwas abgegriffen klingt ("...wir singen dunkle Lieder, die ganze Nacht und jedes Mal ist Mitternacht."). 'Willst du mich' hört sich im positiven Sinne musikalisch wie textlich nach RAMMSTEIN an. Anschließend folgt eine gute Mischung aus romantisch-melancholischen Balladen ('Himmelherz', 'Mein König', 'Feier dich!'), Rockstampfern ('Freiheit', 'Sieh in mein Gesicht', 'Tanz mit dem Feuer') und EBM-lastigen Nummern ('Herz aus Eis', 'Fabrik der Liebe', 'Zeig mir, dass ich lebe'). Auch die Klänge von Akustik-Gitarren werden des Öfteren eingestreut. Die teils düsteren, blasphemischen oder melancholischen Texte sollten der Gothic-Szene geradezu aus dem Herzen sprechen. Aber für Metaller wird ebenfalls etwas geboten, mein persönliches Highlight ist 'Sieh in mein Gesicht' mit seinem klasse Refrain ("Verrate mich, verachte mich, verleugne mich – nur sieh in mein Gesicht!").
Der Graf macht einen großen Schritt nach vorn. "Zelluloid" ist jedem Gothic uneingeschränkt zu empfehlen, und einige Songs sind auch für Fans der Neuen Deutschen Härte bestens geeignet. Der ein oder andere Anspieltipp wird dieses Jahr sicherlich die Tanzflächen füllen. Die beiden Bonus-Tracks sind übrigens nur auf dem limitierten Digipak erhältlich.
Anspieltipps: Zauberer, Hört mein Wort, Willst du mich, Sieh in mein Gesicht
- Redakteur:
- Carsten Praeg