UNIVERSE217 - Change
Mehr über Universe217
- Genre:
- Experimental Doom Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Van Records / Soulfood
- Release:
- 18.03.2016
- Undone
- Counting Hours
- Here Comes
- Rest Here
- Burn
- Call
- Change
Wohlig Gruseliges zur Zahl 217.<br />
Warum "217", frage ich mich immer wieder, wenn ich diesen Bandnamen lese. Die Nummer 217 hatte ja das berühmte Gruselzimmer im Overlook-Hotel aus Stephen Kings Roman "Shining". Dort wurde der kleine Danny von dem Geist einer alten Frau fast zu Tode gewürgt. Ist das vielleicht das "Universe217"? Ich weiss es nicht, aber was ich weiß, ist, dass ich damals echt Schiss hatte, so Nachts ganz allein im Kinderbett.
Ein wenig geisterhaft und Horrorfilm-mäßig ist die Musik von UNIVERSE217 auch. Vor allem die schrille Stimme von Sängerin Tania kann sich mitunter überschlagen und gruselige Töne erzeugen. In Sachen Extravaganz und Wiedererkennungs-Wert hat sich bei den Griechen auch sonst nichts geändert. Ein Album ("Never") und eine EP ("Ease") durfte ich von diesen Avantgarde-Doomern schon genießen, beide waren eindringliche und schwer zu beschreibende Hörereignisse.
Große Veränderungen im der grundsätzlichen Herangehensweise gibt es auf "Change" - entgegen der Verlautbarung im Titel - nicht. UNIVERSE217 stößt weiterhin in die Lücke, die MADDER MORTEM seit ein paar Jahren frei lässt, agiert dabei aber deutlich doomiger und atmosphärischer. NEUROSIS-artige Lautstärke-Eruptionen gibt es ebenso zu verorten wie wolkenverhangene Dark-Rock-Soundscapes, und dazwischen arbeitet sich Tania von einem Gefühlsausbruch zum anderen. Das geht schon fast in die Richtung von FEAR OF GOD, wenn auch auf eine ganz andere Weise schräg.
Gibt es überhaupt Veränderungen zu den beiden Vorgängern? Nun, beim Erst-Durchlauf des Openers 'Undone' hatte tatsächlich das Gefühl, den Songs schon einmal gehört zu haben. Und das ist nicht da einzige Mal, dass mir scheint, als wiederhole die Band ihre bekannten musikalischen Phrasen ab und an mal. Was das Ganze jetzt aber beileibe nicht weniger einzigartig macht. Der Sound konnte in puncto Klarheit, Druck und Dynamik nochmal eine Schippe zulegen, was gerade den dramatischen Steigerungen wie z.B. am Ende von 'Burn' zugute kommt. Für Gänsehaut-Momente wird wieder en masse gesorgt, und wer meint, sich mit einer weniger technischen, dafür aber emotional aneckenderen Variante der momentanen angesagten Experimental-Doom-Newcomer OCEANS OF SLUMBER anfreunden zu können, sollte mal Ausfahrt 217 auf der Autobahn durch das Metaliversum nehmen und schauen, was er da so alles findet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker