UNZUCHT - Neuntöter
Mehr über Unzucht
- Genre:
- Dark Rock / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Out Of Line
- Release:
- 02.09.2016
- Der dunkle See
- Widerstand
- Lava
- Kettenhund
- Hinter Glas
- Ein Wort fliegt wie Stein
- Judas
- Neuntöter
- Schlaf
- Piotrek
- Splitter
- Parasomnia
- Tränenmeer
- Das Lächeln der Gewinner
- Widerstand feat. David Grunewald (Annisokay)
- Ein Wort fliegt wie Stein feat. Chris Harms (Lord Of The Lost)
- Ein Tag wie jeder andere
Ein Wechselbad der Emotionen.
„Neuntöter“ tauften die Dark-Rocker von UNZUCHT ihren neuen Silberling – nach einem Vogel, der seine Beute erst auf spitzen Dornen aufspießt, ehe er sie verzehrt. Damit setzt die Band von Anfang an auf den Schockeffekt und zieht dieses Motiv bis zum letzten Song erbarmungslos durch.
Mystisch-melancholische Elemente des Gothic Rocks wie getragene Klavierläufe mischen sich mit harten Gitarrenattacken aus den tiefschwarzen Bereichen des Metals und ersticken jeden Lichtschein im Keim. Über allem thront die tiefsamtene Stimme von Daniel Schulz, schon auf dem Opener ‚Der dunkle See‘ zelebriert er sämtliche Facetten seines Könnens. Während die ersten Songs dabei eher feierlich und würdevoll getragen daherkommen, packt UNZUCHT auf dem ‚Kettenhund‘ die Keule aus: Eine schnelles Saitengewitter spielt gegen ein noch schnelleres Schlagzeug an, Schulz‘ Screams geben der Nummer den Rest. Auch wenn das Lied bei Fans härterer Gangweisen vermutlich Anklang finden wird, denke ich: Wer über solch eine melodische, klare Stimme verfügt, hat Screams und Shouts eigentlich nicht nötig, um das Publikum vom Hocker zu reißen. ‚Kettenhund‘ gehört für mich auf jeden Fall zu den schwächeren Liedern auf „Neuntöter“. Aber das ist eigentlich schon wirklich Meckern auf hohem Niveau. Obwohl sichtlich aus dem gleichen Guss, bekommt der titelgebende ‚Neuntöter‘ von mir jedoch die volle Punktzahl: Die sehr hohe Gitarre, die zu einer schier unerträglichen Spannung anschwillt und sich in einem wahren Crescendo entlädt; abermals ein Sänger, der mühelos zwischen den gehetzt vorgetragenen Strophen und dem lässigen Refrain hin- und herspringt – ganz großes Kino.
Fast bremst mich die folgende Nummer ‚Schlaf‘ da ein wenig aus: Der plötzliche Wechsel zwischen harten Metal-Songs mit schneidenden Gitarrensoli und dem melancholischen Geheule ist mir zu hart und verleidet mir das ansonsten brilliante Album ein wenig. Entscheidet euch doch bitte, Jungs!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat