URGE, THE - Lunch At The Lady Garden
Mehr über Urge, The
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- India Records/Rough Trade/Big Lake
- Release:
- 07.09.2007
- She Made Me Do It
- Better Off Without You
- Where Do We Go From Here
- Train Past Midnight
- Forever An A Day
- Baby Now I
- Revolution
- Blue Steel
- Searching For Heaven
- Lonely Road
- Easy Chair
- Come Back To You
Namensgleichheit die Zwölfte. THE URGE aus Newcastle hat mit der 2005 verschiedenen Ska-Punk-Energy-Core-Kapelle rein gar nix zu tun. Namensgleichheit und doch so anders. Der "Drang" nach was eigentlich? Nach Blondinen in schwarzer Unterwäsche, wie es scheint. Wenn die Tamara dann noch gute Laune hat, dann sieht sie auf die vier Engländer hinab und streift das Höschen zwischen die filigranen Knöchelchen. Dass das da mal keinen Stress bedeutet, denn irgendwie klammern sich alle Bandmitglieder an die Schönheit.
Vernarrte Typen, die bei der ganzen durchplanten Visualisierung mit altbewährten Mitteln vergessen, mitreißende Musik zu fabrizieren. Es überrascht, hier vier maximal Beginndreißiger zu sehen, die sich durch die Hardrock-Platte stampfen. Im Vorprogramm von SAGA 2007 vermutet der Hörer schon etwas gesetztere Charakter. Aber das sollte keine Rolle spielen.
Die Durchläufe fallen schwer, da nicht wirklich viel passiert. Die Bläsereinsätze erinnern an alte EXTREME, an die Ära der Endachtziger. Nett, mehr nicht. Zu drucklos die Gitarren, die sich dezent im Hintergrund aufhalten. Den Stücken wird so der Groove genommen, den die rauchige angenehme Stimme und die dickere Drum insgesamt auch nicht retten können.
Der Hardrock und sämtliche Untergenres haben nicht umsonst viele viele Anhänger, die aber bei diesen THE URGE das Problem der Beliebigkeit nicht wegleugnen werden. Die Musik der Briten verbindet insofern, dass sich mehrere Generationen auf die Spätsommerterrasse setzen können und sich auf "Lunch At The Lady Garden" zur Untermalung einigen können. Werden. Die Jüngeren werden nach drei, vier Beiträgen sagen: "Könn' wa' nu' ma' wat flotteret hören?"
Angenehm wird die Platte und hat ihre besseren Momente, wenn der Southern-Rock-Anteil erhöht wird - 'Lonely Road' oder 'Revolution' sind solche Schwitzer. Gefällt. Mit Abstand das beste Stück, weil am fixesten, am eingängigsten mit schönem Moog-Mittelstück ist der Ausgangssong 'Come Back To You'. Hier geht's geradeaus und es wird angedeutet, dass das Quartett nicht nur, ähem, älteren Herrschaften gefallen kann.
Zusammenfassung: Nicht sehr ungewöhnlicher Hardrock mit gut funktionierendem Hang zu Konföderierten-Kunst in 'Lonely Road' und 'Revolution'. Es scheint, die Reife der Briten vereint sich erst im letzten Beitrag dieses konzeptdurchdrungenen Albums. Sex sells, vor allem wohl bei der eigentlichen bauchigen Zielgruppe.
Ähem.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben