USED, THE - Imaginary Enemy
Mehr über Used, The
- Genre:
- Emo/Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Hopeless Records (Soulfood Music)
- Release:
- 04.04.2014
- Revolution
- Cry
- El-Oh-Vee-Ee
- A Song To Stifle Imperial Progression (A work in progress)
- Generation Throaway
- Make Believe
- Evolution
- Imaginary Enemy
- Kenna Song
- Force Without Violence
- Overdose
Das beste Album der Band seit knapp zehn Jahren
Herrje, jährt es sich dieses Jahr tatsächlich zum zwölften Mal, dass THE USED über eine Box voll scharfer Sachen sangen? Das 2002er Debüt sowie der etwas polierte, dennoch bessere Nachfolger "In Love And Death" sind zwei Alben, die in jeder Emo-Sammlung vorhanden sein sollten. Es folgten das ziemlich gute "Lies For The Liars" und zwei durchwachsene Platten, "Artwork" und "Vulnerable". Besonders Letzteres konnte nichts bieten, um den Hörer langfristig binden zu können. Der Vorgänger "Artwork" ist zwar auch nicht so gut wie die Vorgänger, doch konnten noch einige Songs Interesse an dem Album wecken. Von "Imaginary Enemy" erwartete ich demnach nicht wirklich viel.
Fehler! Selbst "Lies For The Liars" kann nicht mit dem sechsten Release der Truppe mithalten. Endlich konnte man sich von der pseudo-sentimentalen Schiene der beiden Vorgänger befreien. Schon der kraftvolle Opener 'Revolution' beweist, dass Totgesagte länger leben. Die Nummer hat Pfiff und zeigt, dass THE USED neue Einflüsse zulässt. 2014 bewegt sich die Band zwischen Alternative Rock, Pop und elektronischen Versatzstücken. Strophe und Refrain von 'Cry' (und weiteren Nummern) könnten auch von einer Band wie ONEREPUBLIC stammen, wenn diese nicht die Gitarren im Studio bis zur Unkenntlichkeit zähmen würden. Erst im Mittelteil legt THE USED los und überrascht mit Gebrüll. Auch 'Make Believe' ist eine eher poppige Rocknummer, die durch den eingängigen Refrain überzeugen kann.
Allerdings sind drei ruhigere Songs in der zweiten Albumhälfte etwas viel. Zumindest das langweilige 'Overdose' hätte man streichen können. Dies ist aber der einzige Kritikpunkt an "Imaginary Enemy". Einem erstaunlich starken und frischen Werk, welches ich gerade dieser Band nicht mehr zu getraut hätte. Während Kollegen wie MY CHEMICAL ROMANCE, SILVERSTEIN, FUNERAL FOR A FRIEND oder TAKING BACK SUNDAY auch weiterhin super Alben veröffentlicht haben, schwächelte gerade THE USED nach der Dritten.
Insgesamt ist "Imaginary Enemy" sicherlich poppiger als die bisherigen Werke. Mit der ungeschliffenen Härte des Debüts kann das neuste THE USED-Album eh nicht verglichen werden. Dafür sind catchy Hooklines und ein paar Oooh's zu viel zu hören. Macht aber nichts, da die Truppe hörbar Spaß am neuen Sound hat.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning