VHOD - Dreamcleaver
Mehr über VHOD
- Genre:
- Death Metal / Progressive
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 13.11.2015
- Still The Blood
- The Spectre's Behest
- On The Tree Of Woe
- So Pass Away / Locus Mortis
- Dragon Sand
- Reap The Harvest
- Now Underground
- Flesh For Our Swords
- Obsequies
- Dreamcleaver
Mainstream-Death-Metal? Und dazu Experimente? Naja...
Chris Shaver scheint ein sehr ambitionierter Musiker zu sein. In der jüngeren Vergangenheit hat er sich bereits als Teamplayer in verschiedenste extremere Bandgefüge eingepasst, schien damit aber nie so wirklich glücklich zu werden. Die Lösung für dieses Problem sollte die Gründung seines eigenen Projektes sein. Doch auch die Geburt von VHOD ist langfristig offenbar keine echte Befriedigung - zumindest aus der Sicht der Zielgruppe, die Shaver mit dem Material des Debütalbums "Dreamcleaver" bedienen möchte.
Denn die besagten Ambitionen formen sich letztendlich aus einigen Standard-Todesblei-Grooves, die in der ersten Hälfte der neuen Scheibe alles erregen, nur kein Aufsehen. Phasenweise fühlt man sich an die etwas straighteren Werke von SIX FEET UNDER erinnert, lediglich mit dem Unterschied, dass Nummern wie 'On The Tree Of Woe' und 'The Spectre's Behest' eher gepflegte Langeweile als den tödlichen Punch propagieren. Auch die etwas melodischeren Gehversuche in 'Dragon Sand' sind viel zu brav, als dass man hier direkt aus der Hose hüpfen wollte. Death Metal? Na ja, das geht irgendwie anders, vor allem aber besser.
Doch diese Seite bleibt nicht die einzige, die man später mit "Dreamcleaver" assoziieren wird. Denn in der zweiten Hälfte wagt der Mastermind diverse Experimente, die sich völlig vom Kern des Albums entfremden und einige zusätzliche Fragezeichen aufwerfen. 'Now Underground' und 'Obsequies' sind der gescheiterte Versuch, sphärische Klänge bis hin in den Ambient-Bereich in das recht flexible Korsett des Albums zu pressen, doch die kompositorischen Fähigkeiten von Mr. Shaver sind auch in diesem Segment äußerst begrenzt, weshalb die erhoffte Langzeitwirkung eine Idee, aber keine Überzeugungstat bleibt. Und mit dem melodischen Titelsong steht am Ende ein Song, der sich bemüht, alle Aspekte zu vereinen, hierbei aber irgendwie außer Acht lässt, dass Todesblei und Energie zwei Subjekte sind, die zusammengehören sollten. Die einschläfernde Wirkung dieser Nummer steht jedenfalls im totalen Kontrast zu all dem, was man sich unter Death Metal vorstellt.
Insofern ist VHOD zumindest in diesem Stadium eine ziemlich indiskutable Geschichte. Standards und Experimente können nur dann vereint werden, wenn eine entsprechende Vision veredelt wird. Davon ist "Dreamcleaver" aber noch meilenweit entfernt!
Anspieltipp: Still The Blood
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes