VACANT PLANET - Imaginary Places (MCD)
Mehr über Vacant Planet
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Light Years
- Believe
- Dejection
- Morning Land
Heiliger Strohsack! Da sehe ich in Chef Georgs Ankündigungsliste eine Eigenproduktion einer Band namens VACANT PLANET, welche mit dem Vermerk "Progressive Metal" versehen ist. Prima, denke ich und bekunde mein Interesse an dem Teil. Ein paar Tage später halte ich die CD mit vier Songs in den Händen und wundere mich zunächst über das sehr geile und professionell gestaltete Artwork/Booklet. Kurz vor dem Einwerfen der CD in meine Anlage beschleicht mich die Hoffnung, es bitte nicht mit einem weiteren kläglichen Versuch zu tun zu haben, wie DREAM THEATER, FATES WARNING oder auch THRESHOLD zu klingen, und das, ohne auch nur ein Fünkchen vom musikalischen Können dieser Gruppen zu haben. Doch was dann die nächsten knapp dreißig Minuten aus den Boxen kommt, ist eine fette Überraschung. Um es vorweg zu nehmen, natürlich ist "Imaginary Places" KEIN neues "Images and Words" (DREAM THEATER) oder "Hypothetical" (THRESHOLD), aber...
Zunächst noch ein paar Fakten zu VACANT PLANET. Nach der Bandgründung und einem ersten Demo 2001 stellt das 2003 aufgenommene "Imaginary Places" den aktuellen Output der Progressive-Metaller aus Bad Kreuznach dar. Ein erster Longplayer ist laut Bandinfo bereits in Arbeit.
Nun zu den vier Songs, die mich schlicht und ergreifend begeistern. Los geht’s mit 'Light Years', einem knapp vierminütigen Instrumental, welches verspielt, bombastisch, raffiniert, dabei aber trotzdem sehr eingängig daherkommt. Das folgende 'Believe' bringt erstmals den guten Sänger Dieter Reusch ins Spiel. Dieses Stück, genau wie das folgende 'Dejection', bringt es auf über sieben Minuten Spielzeit, freilich ohne irgendwelche Längen aufzuweisen. Die beiden Gitarristen Georg Schmidt und Jan Germann sorgen für die gesunde Härte der Mucke, während Drummer Mike Börger und Basser Jörg Mädler mit der vielzitierten Präzision eines Uhrwerks den Stücken das Gerüst geben. 'Morning Land' ist das vierte Stück im Bunde, weist eine Länge von über zehn Minuten auf, in denen sich sehr gelungen epische Parts mit Härte und Melodien vereinen. In allen Stücken finden sich verspielte Breaks und Keyboard-Passagen, die jedoch nie ausufern oder allzu anstrengend für den gemeinen Hörer werden. Melodie ist immer präsent - und wie!
Für zehn Euronen (inklusive Porto) flattert euch dieses Sahnestück ins Haus. Die CD "Imaginary Places" und weitere Informationen zu VACANT PLANET gibt es auf deren Homepage wo sich Ungläubige auch Soundclips der vier aktuellen Tracks saugen können. Ich bin wirklich gespannt auf zukünftige Werke der Band, denn mit ähnlich hohem Niveau könnten die Jungs aus Bad Kreuznach einigen etablierten Acts des Genres, auch denen aus Amerika, mächtig Dampf unter dem Hintern machen ... Ach ja, was den ersten Longplayer angeht - ich warte!
Anspieltipps: die gesamten 29:03 Minuten sowie ein Blick auf das sehr gute Artwork!
- Redakteur:
- Martin Stark