VADER - Necropolis
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2009
Mehr über Vader
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.25
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 21.08.2009
- Devilizer
- Rise Of The Undead
- Never Say My Name
- Blast
- The Seal
- Dark Heart
- Impure
- Summoning The Futura
- Anger
- We Are Horde
- When The Sun Drowns In Dark
Haben Untote Orgasmen?
Holy shit, that's metal!!!
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass mich diese Polen noch einmal so mitreißen könnten, hatte doch ihre Diskographie spätestens seit ''Reborn In Chaos'' für mich ein Stück vom Plattwalzfaktor eingebüßt. Doch ''Necropolis'' verursachte mit seinem übermächtigen Groove gleich beim ersten Hören kreissägenrunde Augen, malträtierte Nackenwirbel und ein zwanghaftes Drücken der Repeat-Taste. Auch wenn das zehnte (Best-Of nicht mitgezählt) Studioalbum von Untoten handelt - diese Hörattacke könnte lebendiger nicht sein!
Kaum jemals klangen VADER so voll, so aggressiv, so mitreißend, nie war der Headbang-Appeal so kompromisslos. Auf ''Necropolis'' reiht sich ein knackiger Killersong an den nächsten: direkt, eingängig und brutal. Ideenlosigkeit? Stumpfes Geknüppel? Fehlanzeige! Dafür gründet jeder Song auf einer satten Heavyness, die manchmal amtlich thrasht, manchmal aber einen fast doomigen Anstrich annimmt - das verleiht dem Todesblei einen besonderen Biss. Pjotrs charakteristisches Growling, das wirklich klingt wie extrem tiefer rauer Gesang und nicht wie Ebersgrunzen, macht die Songs durch seine überraschende Verständlichkeit noch ansprechender.
Der Einstiegs-Kracher 'Devilizer' zieht dem Hörer die Axt so dermaßen über den Schädel; diese Abrissbirne kann man außerhalb des Moshpits kaum aushalten! Ganz bestimmt keine Aufwärmnummer - danach ist man gerade heiß genug, um 'Rise Of The Undead' standzuhalten. 'Never Say My Name' schlägt seine rostigen Widerhaken ins Gehirn und endet fast schon zu früh. Wen das göttliche Riffing bis hierher immer noch nicht süchtig gemacht hat, der sollte zu Hansi Hinterseer wechseln! Im knapp zweiminütigen 'Blast' (diese Gitarre!!!) wird ein derartiges Inferno entfesselt, dass man völlig geplättet nach mehr bettelt.
Dazu muss man jedoch erst das gruselig-atmosphärische Zwischenspiel 'The Seal' überbrücken - sehr umsichtig als Boxenstopp gedacht, um für die folgenden Death-Metal-Eskapaden wieder Kraft zu tanken. Gleich in 'Black Heart' setzt sich die Panzer gewordene Finsternis nämlich wieder in Bewegung, mächtig wie eh und je. Nahtlos rollt diese Hammernummer in 'Impure' über - hoch die Pommesgabeln! Da ist man für die nächste düstere Atempause in 'Summoning The Future' dankbar, ehe 'Anger' mit dem Charme einer beschlagringten Faust ins Gesicht seinem Songtitel alle Ehre macht. Die Gitarre fegt wie ein Wirbelwind über die armen Untoten und lässt nichts an seinem Platz. Wir wollen uns noch nicht verabschieden, und so wird mit dem etwas gemächlicheren Stampfer 'When The Sun Drowns In Dark' ein siebenminütges schaurig-schönes Opus geboten - der Übertrack unter all den schlanken Nummern, die sonst kaum auf drei Minuten kommen.
Und als würden VADER alleine für sich nicht ein unglaublich heißes Eisen gießen, legen sie noch die Cover zweier Klassiker - 'Black Metal' (VENOM) und 'Fight Fire With Fire' (METALLICA) - nach, die authentischer nicht klingen könnten, zumal VADER auch diese Nummern mit ihrer unbändigen Energie neu aufladen. So lässt 'Necropolis' keinen Wunsch offen außer dem, dieses Hammeralbum immer wieder aufzulegen. Die Speerspitze des Death Metal ist dank Veredelung schärfer denn je zuvor! So macht das Aufspießen Spaß!
Anspielstipps: 'Devilizer', 'Never Say My Name', 'Blast', 'Dark Heart'
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein