VAINAJA - Verenvalaja
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Vainaja
- Genre:
- Death Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 20.05.2016
- Raita
- Sielu
- Usva
- Valaja
- Kultti
- Kehto
Der Kult lebt!<br />
Finnland ist das Land des Death Dooms, das wissen wir spätestens seit HOODED MENACE oder KUOLEMANLAAKSO und eben auch VAINAJA. Die Band, die bereits mit ihrem massiven Debüt "Kadotetut" ein echtes Genre-Highlight ablieferte, setzt nun auf dem Nachfolger "Verenvalaja" den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Tonnenschwere Riffs schieben sich übereinander wie die Schollen im Packeis, eine Stimme aus finsterster Gabestiefe verbreitet Angst und Schrecken und die melodischen Gesänge sorgen dank leicht dissonanter Tonfolgen für weiteren Grusel. Das alles passt zum fortgeführten Textkonzept um einen mysteriösen finsteren Kult aus dem Finnland vergangener Jahrhunderte. Ein Textkonzept um Okkultismus, Religion und schwarze Magie, das gekonnt zwischen Fiktion und Wirklichkeit changiert und zum Markenzeichen VAINAJAs geworden ist.
Horrorgeschichten und schwerfälliger Doom, hier und da durch dezente Samples und Soundeffekte akzentuiert, das ist das Erfolgsrezept der Band und das wird auf "Verenvalaja" beeindruckend stark fortgesetzt. Dabei sind es vor allem die geschickt aufgetürmten Riffwände und der zielsichere Einsatz akustischer Passagen und melodischer Leads, die den Sound auf Dauer spannend halten und dafür sorgen, dass möglicherweise auch Hörer, die mit Death Doom weniger anfangen können auf Albumlänge bei der Stange bleiben.
Nach dem schwerfälligen Opener 'Raita' wird dann bei 'Sielou' erst mal das Tempo merklich angezogen und das Ergebnis ist ein packender Death-Metal-Song mit variablem Gesang und jeder Menge Druck im Kessel. Hier kommt der Doom lediglich an den Stellen zum Vorschein, an denen geschickt die Handbremse angezogen wird. Doch so wird mir nicht langweilig und auch ohne Kenntnisse des Finnischen fühle ich mich in die dunkle Welt von "Verenvalaja" hineingezogen, in die nordische Finsternis und Kälte, das morbide einer satanistischen Sekte irgendwo in der skandinavischen Einöde.
Und dann sind da immer wieder diese fiesen Leads und Soli, die sich geistergleich über die schweren Riffs erheben, nur um den Hörer direkt im Anschluss mit in die Tiefe zu reißen, ein böses Spiel, welches VAINAJA hier mit uns treibt und dem ich nur allzu gerne beiwohne.
Wer Death Doom mag, der wird hier mehr als glücklich werden und auch jene, die um das Genre gerne einen Bogen machen, sollten "Verenvalaja" mal ein Ohr leihen, denn mit seiner dichten Atmosphäre und seinen durchweg starken Songs hat das Album das Potential auch weniger genreaffine Menschen in seinen Bann zu ziehen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst